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dium der Sprachen alle Zeit und Thätigkeit der Schü¬
ler so in Anspruch, daß ihnen zur Erwerbung anderer
Kenntnisse, selbst derjenigen, die man bei keinem Men¬
schen von Bildung billig vermissen sollte, durchaus Nichts
übrig bleibt. Auf den andern Schulen mag wohl die
Furcht vor großen Schwierigkeiten, und die Vorstellung,
als ob dazu große und tiefe mathematische Kenntnisse
erfordert würden, die Ursache seyn, warum man das
Studium der mathematischen Geographie nur mit
minderem Eifer betreibt. Auch läßt sich nicht läugnen,
daß nicht alle Lehrer (besonders der zuletzt genannten
Schulen) Gelegenheit gehabt haben, sich so gründliche
Kenntnisse der Astronomie und mathematischen Geographie
zu erwerben, als nöthig ist, um selbst die ersten Anfangs-
grüude ihren Schülern mit der gehörigen Deutlichkeit mit-
zu theilen. Bei diesen Lehrern insbesondere hoffe ich durch
die kleine Schrift, die ich hier dem Publikum übergebe, ei¬
nigen Dank zu verdienen. Ich habe bei Abfassung der¬
selben durchaus keine Vorkenntnisse, auch nicht der ein¬
fachsten mathematischen Lehrsätze, vorausgesetzt, so daß
jeder, der nur eben weiß, was ein Punkt, eine Linie,
eine Ebene, ein Kreis u. s. f. ist, (Kenntnisse, welche
ja jedem, der sich nur im gemeinen Leben richtig aus-
drücken will, nicht fehlen dürfen) dieselbe ohne Anstoß
durchgehn kann. So sehr ich indessen nach Verständlich¬
keit gestrebt, so habe ich dabei die Gründlichkeit nicht
vernachlässigt. Ich halte Nichts von einer Deutlichkeit,
wodurch dem Anfänger nur eine Menge halb wahrer Sätze
und Begriffe mitgetheilt wird, die er, wenn er sich spä¬
ter eine gründliche Kenntniß des Gegenstandes erwerben