— 25 — 
rohen Volksstämmen die Lehre von Christus und legten in der Wildnis 
Klöster an, damit in ihnen das christliche Leben feste Stätten habe, von 
denen aus cs immer weiter bringe (vgl. das Bild Nr. 8). 
2. Die Vonnereiche. Der tätigste biefer Männer war der 
englische Mönch winsrib, ber ben kirchlichen Hamen Bonifatius 
erhalten hat. Mit Recht wird er als ber eigentliche Apostel ber 
Deuts chenZepriesen. (Er kam nach Deutschland) zur Zeit bes haus- 
Meiers Karl Marteil. Zuerst wirkte er unter bem wilden Zriesenvolke 
m Rolland; dann ging er nach Hessen und Thüringen, lehrte und 
taufte viele Tausende. Kühnen Mutes zertrümmerte er die Altäre der 
heidnischen Götter und fällte die heiligen Bäume, unter denen das 
Volk (Dpfer brachte. Bei dem Dorfe Geismar im Hessenlande stand 
eine uralte, wunderbar große (Eiche; die war dem Donnergotte ge» 
heiligt und galt für unverletzlich. Bonifatius aber ergriff selbst die 
%t und half den Baum fällen. Erschrocken standen die Heiden umher 
und meinten, der Zorn ihres (Bottes werde alsbald Feuer auf den Ver¬ 
wegenen herabschleudern. Die (Eiche stürzte krachend nieder, aber 
Bonifatius blieb unverletzt. Da erkannte das Volk die ©hnmacht 
feiner Götter, sagte sich von ihnen los und nahm willig die Taufe an. 
Bonifatius ließ aus dem holze der (Eiche eine Kapelle bauen, die er 
bem Apostel Petrus weihte. 
3. Bonifatius wird Bifcfjof. Das Werk der Bekehrung 
Machte immer größere Fortschritte. (Eine Menge von Gehilfen sammelte 
sich um Bonifatius, die ihn in seiner Arbeit unterstützten. Keine Be¬ 
schwerden, keine Gefahr konnte seine Wirksamkeit hemmen. „Laßt 
uns für den Herrn streiten," sagte er zu seinen Begleitern, „denn wir 
leben in Tagen der Trübsal und Angst. Laßt uns sterben, so es (Bott 
gefällt, für unsern Glauben. Laßt uns nicht sein, wie schläfrige 
Pächter oder selbstsüchtige Mietlinge, sondern wie eifrige und wirk¬ 
same Hirten, und allen Menschen predigen, so uns Gott Gnade dazu 
gibt." vom Papste zum (Erzbischof von Deutschland erhoben, errichtete 
er in den bekehrten Gegenden eine Anzahl Bischofsitze, gründete Kirchen 
und Klöster zur Befestigung des neuen Glaubens und brachte das 
kirchlich? Leben in die strenge Abhängigkeit von Rom, die noch jetzt 
besteht. Seine Lieblingsstiftung war das Kloster Fulda, wo unter 
einem feiner Schüler eine berühmte Pflanzstätte für Geistliche auf¬ 
blühte. (Er selbst hatte später seinen Sitz in Mainz, und alle Bis* 
tümer Deutschlands waren ihm untergeordnet. 
4. titärtqrertoö. Aber nicht in äußerem ßlanze suchte Born-