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Laßt sie nur kommen an, 
Sachsen stehn hier, Mann für Mann. 
Und wären's zehn auf einen, gebt acht, 
Wir halten sie doch, die Höhe Hundertundacht!" 
Georg v. d. Gabelentz, Unsere Brüder da draußen. Leipzig, Staackmann. 
62. Ein Maitag kam, eine Juninacht. 
(1916.) 
1. Noch faßt die Seele das Herrliche nicht 
Und bebt zwischen Jauchzen und Staunen; 
Es brannte, brüllte wie Jüngstes Gericht, 
Wie Auferstehungsposaunen. 
2. Ein Maitag kam, eine Juninacht 
Glomm über Skagerraks Branden, 
Da schlug unsere Flotte die erste Schlacht, 
Und Gott hat ihr beigestanden. 
3. Granitelle Dämme, dran hundert Jahr 
Gescharwerkt, bersten und reißen. 
Der Herr sprach: „Deiner-Feinde Schar 
Will ich wie Töpfe zerschmeißen." 
4. Allewiger Ruhm von Trafalgar zerschellt, 
Die Nelsonsäule splittert; 
Hin stürzt der Riese, vor dem die Welt 
Mehr denn vor Nott gezittert. 
5. Und die deutsche Seele weint und lacht, 
Palmen blühn ob den Landen — 
Unsre Flotte schlug ihre erste Schlacht, 
Und Gott hat ihr beigestanden. 
Richard Nordhausen im „Tag" am 3. Juni 1916. 
63. An die Jugend. 
1. Deutscher Knabe, du wirst Mann, 
Wenn vorbei die schweren Tage, 
Wenn verstummt die laute Klage, 
Wenn das letzte Blut verrann. 
2. Doch je mehr du Deutscher bist, 
Brennt's in deinen Eingeweiden, 
Das Gedächtnis unsrer Leiden. 
Weh, wenn du sie je vergißt! 
3. Göttlich ist's, dem Feind verzechn, 
Seine Schuld ihm gern vergeben; 
Aber so viel teure Leben 
Soll er ewig schuldig sein. 
4. Mahnend sollst du vor ihm stehn, 
Ein erzürnter, strenger Kläger, 
Und er soll in dir den Träger 
Des gerechten Schwertes sehn. 
5. Und du sprichst ihm das Gericht, 
Schwörst bei allen Himmeln droben: 
„Deutschlands Würde soll er loben, 
Heiße Scham im Angesicht; 
6. Scham, daß er sie blind geschmäht, 
Deutsche Kraft und deutsche Tugend, 
Deutsche Mannheit, deutsche Jugend, 
Deutschen Geistes Majestät."
	        
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