Full text: Erzählungen aus der Weltgeschichte

Erde und Wasser forderten. Das waren Zeichen der Unterwerfung 
die Überreichung bedeutete: „Unser Land samt seinen Flüssen, Seen 
und Meereshäfen ist dir, o König, untertan." Mehrere griechische 
Städte folgten aus Rngst diesem Befehle. Die Rthener und Spartaner 
aber gerieten über die Forderung des Perserkönigs so in Zorn, daß 
sie die Gesandten in Brunnen stürzten mit dem höhnenden Zuruf: 
„Dort holt euch, was ihr fordert!" 
3. Der Heereszug der Perser gegen Griechenland. 
Darius war ergrimmt ob dieser Freveltat. (Er berief seine obersten 
Heerführer und sprach zu ihnen: „Ziehet gen Griechenland, macht zu 
Knechten die Männer von Athen, und bringt die Knechte vor mein 
Hngejicht!" Huf vielen hundert Schiffen segelte eine zahllose Menge 
persischer Krieger über das Meer dahin, gerade auf stthen los. Einige 
Schiffe waren mit Ketten beladen, um die vielen (Befangnen, die man 
zu machen gedachte, zu fesseln. 3n dieser großen Gefahr schickten die 
Rthener eiligst Boten nach Sparta, um von dort Hilfe zu holen. Rbef 
die Spartaner erwiderten: „Wir können nicht sogleich kommen, denn 
vor Vollmond rücken wir nach alter Sitte nicht ins Feld." So konnten 
die Rthener nur 10000 Mann dem Feinde entgegenstellen. Das wal 
ein kleines Häuflein. Rber feuriger Mut beseelte die Herzen der Krieger 
und jeder war entschlossen, für des Vaterlandes Rettung alles zu wagen- 
4. Oie Schlacht bei Marathon 490. (Einige Meilen vov 
Rthcn, bei dem Flecken Marathon, waren die Perser auf einer 
weiten (Ebene an der Meeresküste gelagert. (Es gehörte die höchste 
Kühnheit dazu, die unermeßlichen Scharen anzugreifen. Dennoch führte 
M i 11 i ä d e s, der Feldherr der Rthener, sein Heer in die Schlacht. 
vollem Laufe rannten die Mutigen auf die Barbaren los und dränget1 
bald auf beiden Flügeln siegreich voran. 3n der Mitte waren anfänglid) 
die Perser im Vorteile; aber die Griechen zogen rasch ihre Flügel zti* 
sammen und warfen sich mit aller Macht auf das Mitteltreffen de§ 
Feindes. Da kam Rngst und Verwirrung über die Perser und in wildst 
Hast flohen sie nach dem Meere zu ihren Schiffen. Die Griechen setzten 
ihnen jubelnd nach, machten nieder, was ihr Schwert erreichte, und 
erbeuteten das ganze feindliche Lager samt vielen Kostbarkeiten, auÄ 
die Ketten, die für sie bestimmt waren. — So war der glorreichste Sieg 
errungen und das Vaterland durch den starken Rrm seiner Heldensöhne 
beschützt vor der Knechtschaft, in die der Übermut eines fremden Herr“ 
schers es zu stürzen drohte. Welche Freude durchdrang die Herzen der 
siegreichen Kämpfer! Während die flüchtenden Perser noch verfolg*
	        
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