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Sachsen hin, um mit Beute beladen vom Raubzuge zurückzukehren. Ihre
Toten verbrannten sie. Noch heute findet man m der Erde Aschenurnen aus
jener Reit Eine furchtbare Geißel für Deutschland waren endlich die räuberischen
Ungarn. Aus ihren schnellen Pferden stürmten sie ins Land herein, trieben den
Bauern ihr Vieh weg und sengten und plünderten, wohm sie kamen. Sammelte
sich nun allmählich ein Hause deutscher Krieger gegen sie und sing an, sich tn Marsch
zu setzen, so waren sie samt ihrer Beute längst wieder über alle Berge.
3. König Konrads Ohnmacht; Wahl Heinrichs von Sachsen.
— Aus so großer Not konnte nur ein recht kräftiger Herrscher das arme
Volk befreien. Das sah auch Konrad I., den die Deutschen nach bem Aus-
sterben ber Karolinger sich zuerst zum Könige erwählt hatten, wohl ein. Aber
er konnte bas Reich nicht schützen, denn bie Herzöge ber Stämme gehorchten
ihm nicht. Als er baher auf bem Sterbebette lag, riet er feinem Brnber:
„Setzet ben Sachsenherzog Heinrich zum König, ber ist tapfer, klug
unb allein imftanbe, bas 2anb in biefer schweren Zeit mit starker Hanb zu
regieren." Die Fürsten thaten also. Nach Konrabs Tobe sanbte fein Bruber,
ber Herzog von Franken, bie Königskrone samt bem Purpurmantel unb Reichs-
fchwert an ben Sachfenherzog Heinrich, unb bie Franken und Sachsen riefen
biefen zum Könige von Deutfchlanb aus.
4. Die Wiederherstellung der Königsmacht. — Die ausgefanbten
Boten fanben ben Herzog Heinrich bei bem Finkenfange, erzählt bie Sage.
Daher hat man ihm ben Beinamen ber Finkler ober Vogelsteller
gegeben. Aber er oerbiente mehr noch ber Große zu heißen. Denn
Heinrich I., mit bem bie Reihe ber Kais er aus bem Stamme ber <3achfen
beginnt, wußte bie Herzöge ber Bayern, Schwaben unb Lothringer mit
Weisheit dahin zu bringen, baß auch sie ihn als ihren König anerkannten.
Nun war bie königliche Macht unb bie Einheit bes Reiches wieber-
herge stellt.
5. Waffenstillstand mit den Ungarn. — Jetzt galt es, bieäußeren
Feinbe zu bekämpfen, vor allen bie schrecklichen Ungarn. Aber Heinrich
mußte fein Volk erst zu bem schweren Kampfe tüchtig machen. Daher schloß
er zunächst einen neunjährigen Waffenstillstanb mit ben Ungarn. Mit schwe¬
rem Herzen zahlte bereble, freiheitsstolze König bem Räubervolke
einen jährlichen Zins. Allein nun hatte er boch fürs erste Ruhe vor ben Un¬
garn. Diese Zeit ber Ruhe benutzte er aufs beste.
6. Städtegründungen. — Es fehlte bamals in Deutfchlanb, zumal
in ben östlichen Gebieten, noch an festen Plätzen. Die Drte lagen offen ba,
ohne Mauern, ohne Gräben: niemanb konnte beim Einbringen ber Feinbe
feine Habe bergen. Daher legte Heinrich bort feste Plätze (Burgen) an; ihre
Bewohner nannte man Bürger. Die Städte Merseburg, Goslar, Dueblin*