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den vierzehn Generale ernannt, denn auf der Armee be¬
ruhte schließlich aller Glanz; des Hofes, auf sie mußte er
am blendendsten zurückfallen. Marschälle wurden so Ber-
thier und Mafsena, Mnrat, der Waffengefährte von An¬
beginn an, und Lannes, der Freund des Kaisers, Jour-
dan, Ney und Sonlt, Davonst und Bernadotte, dem der
Kaiser stets mißtraute. Auch späterhin hat der Kaiser-
seine Vertranten mit Titeln ausgezeichnet und mit Fürsten¬
tümern freigebig beschenkt. Bernadotte war Fürst von
Ponte Corvo, Berthier Fürst von Nenschatel uud Fürst
von Wagram; nach seinen Siegen erhielt Davonst seine
Namen Fürst von Eckmühl, Herzog von Anerstädt, nach
seinem Ruhmestage auch Ney den Titel eines Fürsten
von der Moskwa. Kellermann war Herzog von Valmy, er¬
halte dort 1792 gesiegt; Macdonald Herzog von Tarent;
Oudiuot von Reggio, Sonlt von Dalmation Herzog; Talley-
rand hieß Fürst von Benevent. Im Ausland lagen alle
diese Fürstentümer, in den Eroberungen Napoleons war
die Grundlage des verschenkten Ansehens, und die Be¬
schenkten waren darauf festgebunden zu sorgen, daß diese
Eroberungen und ihre Titel ihnen blieben. Durch diese
reichen Ausstattungen wollte sich Napoleon selbst im Be¬
sitz seiner Macht befestigen; „denn," meinte er, ,,wie
könnte diese bei denen Widerspruch erwecken, die selbst
so klangvolle Auszeichnungen annähmen?" Wir wissen
ja, daß er gewohnt war, die Menschen sehr niedrig einzu¬
schätzen, daß er nur mit den niedrigsten Beweggründen
menschlichen Handelns rechnete. Das tat er auch, wenn er
an seine Leute königliche Vermögen verschenkte. Ney hatte
von seinen Besitztümern eine Jahresrente von 728 000
Franken, Davoust eine solche von 910 000, Berthier gar
von l1/? Millionen Franken.
Und in dieselbe Reihe gehört die Stiftung der Ehren¬
legion, die schou der Erste Konsul am 19. Mai 1802 voll¬
zog, und die der Kaiser am 11. Juli 1804 weiter ausbaute.
„Man nennt solche Dinge Tändeleien," hatte der Erste
Konsul im Staatsrate gesagt, „aber mittels Tändeleien
lenkt man die Menschen. — Sehen Sie einmal, wie das
Volk sich vor den Ordenszeichen der Ausländer verneigt;