Full text: Pensum der Sexta (Teil 1)

Herkules. 
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that er als Helm über sein Haupt. Eurystheus erschrak, als er 
den Helden unversehrt zurückkommen sah, und schickte ihn sofort zu 
neuer Gesahr aus. 
2. Die lernäische Hydra. Die lernäische Hydra war eine 
riesige Wasserschlange, welche bei dem Orte Lerna ihr Unwesen 
trieb. Sie hatte neun Köpfe, von denen acht sterblich, einer un¬ 
sterblich war. Ihr Schlupfwinkel war auf einem Hügel bei einer 
Platane; von da ging sie auf Raub unter den Herden der Ebene 
aus. Ihr Gift war fo stark, daß es die Menschen durch bloßen 
Anhauch tötete. Herkules ließ sich durch seinen Waffengeführten 
Jolans zu Wagen bis an den Fuß des Hügels fahren. Dann suchte 
er die Hydra auf und zwang sie durch glühende Pfeile, aus ihrem 
Schlupfwinkel herauszukommen. Alsbald eilte er ihr mit vor¬ 
gehaltenem Schilde entgegen und schlug ihr mit seinem Schwerte 
einen Kopf nach dem andern herunter. Aber zu seinem Entsetzen 
sah er aus jeder Wunde immer zwei neue Köpfe wieder hervor¬ 
wachsen. Zu gleicher Zeit kam der Hydra ein mächtig großer 
Seekrebs zu Hilfe. Der biß den Helden in den Fuß. Aber Herkules 
zertrat ihn und rief nun den Jolaus herbei. Der zündete einen 
Teil der benachbarten Wälder an und brannte dann mit den Feuer¬ 
bränden jedesmal die abgehauenen Köpfe aus. So wurde Herkules 
allmählich Herr des Ungeheuers. Zuletzt fiel auch der unsterbliche 
Kopf; den vergrub der Sieger in der Erde und wälzte einen 
schweren Felsblock auf die Stelle. Mit dem Gifte der Hydra aber 
tränkte er feine Pfeile, die dadurch unbedingt tödlich wurden. 
3. Die Hirschkuh der Diana. Die neue Aufgabe des Eu¬ 
rystheus war, Herkules solle eine Hirschkuh (oder Hindin), welche 
der Diana heilig war, lebendig fangen. Dieses Wundertier hatte 
goldene Hörner und eherne Läufe nnd galt für unermüdlich. 
Herkules verfolgte es ein Jahr lang über viele Berge und Schluchten, 
Wiesen und Thäler, da endlich sank es ermüdet nieder und wurde 
von Herkules nach Mycenä gebracht. 
4. Der erymanlhijche Eber. Jetzt entsandte Eurystheus den 
Helden nach dem hohen Waldgebirge Erymanthus. Hier hauste 
ein wilder Eber, welcher häufig aus dem Walde hervorbrach und 
große Verwüstungen in den Feldern anrichtete. Auch diesen sollte 
Herkules lebendig nach Mycenä bringen. Nachdem er den Eber 
aufgefunden hatte, jagte er ihn mit lautschallendem Jagdruf vor 
sich her bis auf den Gipfel des Gebirges. Hier blieb das ermattete 
Tier im Schnee stecken und wurde von dem Helden mit einer 
Schlinge gefangen. Herkules packte nun den Eber auf feine Schultern
	        
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