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sang und heiteren Scherz, doch verlor er dabei nie den strengen
Ernst. Sein Wohnsitz lag in Ungarn. Dort erhob sich in
einem sehr großen Dorfe sein Palast, wie die andern Häuser
nur aus Holz erbaut, doch mit weiten Hallen umgeben und
prächtig ausgestattet. Von hier aus verbreiteten seine Befehle
Schrecken über ferne Nationen. Wenn er sein Schwert in die
Erde stieß, sagte man, hätten hundert Völker gebebt, und Rom
und Konstantinopel in ihren Grundfesten gezittert. Er selbst
nannte sich Gottesgeißel. Und alles Land, das er betrat,
erfuhr es, daß er wirklich eine Geißel Gottes, eine Zucht¬
rute der Völker war.
3. Attrlas Verheerungszug. — Seine Herrschaft
reichte von den Grenzen Asiens bis tief in Deutschland hinein.
Aber das genügte dem Gewaltigen nicht: auch den Westen von
Europa bis zum Ocean hin wollte er besitzen. Darum brach er
mit einem Heere von mehr als einer halben Million Streitern
auf, zog, alles vor sich niederwerfend, durch Österreich und
Bayern und ging dann über den Rhein nach Gallien. Sein
Zug glich dem der Heuschreckenschwärme, welche die Saatfelder,
auf die sie sallen, in wenigen Stunden zur Wüste machen. Eine
Menge blühender Städte sank in Schutt und Asche. Plün¬
derung, Mord und Brand allenthalben, wo die wilden Scharen
sich hinwülzten!
4. Die Hunnens ch lacht (451). — In dieser Not ver¬
banden sich Römer und deutsche Völker (Westgoten, Fran¬
ken 2C.), dem Weltstürmer gemeinsam entgegenzutreten. Auf
den katalaunisch en Ebenen, wo jetzt die französische Stadt
Ehalons liegt, stießen die feindlichen Heere aufeinander. Hier
wurde die große Hunnenschlacht geschlagen, in der es sich
entscheiden sollte, ob Europa hinfort den kräftigen deutschen
Völkern oder den hunnischen Barbaren gehören werde. Es
war ein fürchterlich blutiger Kampf, ein grauenvolles Würgen.
So grimmig war die Wut der Streitenden, daß die Sage er¬
zählt, noch drei Tage nachher hätten die Geister der Erschla¬
genen in den Lüsten miteinander gerungen. Gegen 200 000
Tote deckten das Schlachtfeld. Attila wurde geschlagen und