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Mit starker Heeresmacht zog er nach Italien, eroberte ein Stück
Landes in der Nähe von Rom und machte es dem Papste zum
Geschenk. So wurde der Papst weltlicher Herrscher, und
es entstand der Kirchenstaat, der bis in unsere Tage ge¬
dauert hat. Pippin starb nach ruhmvoller Regierung; die von
ihm abstammenden Könige heißen von seinem großen Sohne
Karl die Karolinger.
12. Bonifatius, der Apostel der Deutschen.
1. Das Christentum in Deutschland. —Zur
Zeit Pippins herrschte das Christentum bereits bei den meisten
deutschen Völkern. Diejenigen von ihnen, welche in die römischen
Provinzen eingewandert waren, hatten es durch die Römer
kennen gelernt und sich leicht und rasch von ihren alten Göttern
zu Christo, dem Heilande, bekehrt. Unter den Franken war
das Christentum seit Chlodwig verbreitet. Im Innern Deutsch¬
lands dagegen dauerte es länger, bis das Licht des Evangeliums
das Heidentum besiegte. Über das Meer her, aus Irland und
England, kamen die Glaubensboten, welche hier das Wort vom
Kreuze verkündeten. Denn auf jenen Inseln hatte das Christen¬
tum kräftig Wurzel gefaßt; es blühten dort zahlreiche Kirchen
und Klöster, und in den Mönchen lebte ein heiliger Eifer, die
Segnungen des Evangeliums auch andern Völkern zu bringen.
So zogen viele von ihnen nach Deutschland, wanderten unter
mancherlei Mühseligkeiten, Entbehrungen und Gefahren durch
die dunklen Wälder, verkündeten den rohen Volksstämmen die
Lehre von Christo, und legten in der Wildnis Klöster an,
damit in ihnen das christliche Leben feste Stätten habe, von
denen aus es immer weiter dringe. Der thätigste unter allen
diesen Männern war der englische Mönch Winfried, der den
Namen Bonifatius erhalten hat. Mit Recht wird er als
der eigentliche Apostel der Deutschen gepriesen.
2. Bonifatius fällt die Donnereiche. — Er
kam nach Deutschland zur Zeit des Hausmeiers Karl Martell.
Zuerst wirkte er unter dem wilden Friesenvolke in Holland;
dann ging er nach Hessen und Thüringen, lehrte und predigte,