fullscreen: Erzählungen aus der deutschen Geschichte

— 22 — 
Mit starker Heeresmacht zog er nach Italien, eroberte ein Stück 
Landes in der Nähe von Rom und machte es dem Papste zum 
Geschenk. So wurde der Papst weltlicher Herrscher, und 
es entstand der Kirchenstaat, der bis in unsere Tage ge¬ 
dauert hat. Pippin starb nach ruhmvoller Regierung; die von 
ihm abstammenden Könige heißen von seinem großen Sohne 
Karl die Karolinger. 
12. Bonifatius, der Apostel der Deutschen. 
1. Das Christentum in Deutschland. —Zur 
Zeit Pippins herrschte das Christentum bereits bei den meisten 
deutschen Völkern. Diejenigen von ihnen, welche in die römischen 
Provinzen eingewandert waren, hatten es durch die Römer 
kennen gelernt und sich leicht und rasch von ihren alten Göttern 
zu Christo, dem Heilande, bekehrt. Unter den Franken war 
das Christentum seit Chlodwig verbreitet. Im Innern Deutsch¬ 
lands dagegen dauerte es länger, bis das Licht des Evangeliums 
das Heidentum besiegte. Über das Meer her, aus Irland und 
England, kamen die Glaubensboten, welche hier das Wort vom 
Kreuze verkündeten. Denn auf jenen Inseln hatte das Christen¬ 
tum kräftig Wurzel gefaßt; es blühten dort zahlreiche Kirchen 
und Klöster, und in den Mönchen lebte ein heiliger Eifer, die 
Segnungen des Evangeliums auch andern Völkern zu bringen. 
So zogen viele von ihnen nach Deutschland, wanderten unter 
mancherlei Mühseligkeiten, Entbehrungen und Gefahren durch 
die dunklen Wälder, verkündeten den rohen Volksstämmen die 
Lehre von Christo, und legten in der Wildnis Klöster an, 
damit in ihnen das christliche Leben feste Stätten habe, von 
denen aus es immer weiter dringe. Der thätigste unter allen 
diesen Männern war der englische Mönch Winfried, der den 
Namen Bonifatius erhalten hat. Mit Recht wird er als 
der eigentliche Apostel der Deutschen gepriesen. 
2. Bonifatius fällt die Donnereiche. — Er 
kam nach Deutschland zur Zeit des Hausmeiers Karl Martell. 
Zuerst wirkte er unter dem wilden Friesenvolke in Holland; 
dann ging er nach Hessen und Thüringen, lehrte und predigte,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.