XVIII.
DIE VIER GEFANGENEN GELEHRTEN
AUS DEM SEFER HAKKABALA DES R. ABRAHAM IBN DAUD*)
DER König der Mauren in Spanien, Abdulrhaman
Alnazar, sandte den Admiral Ben Dmachin auf Frei¬
beuterei in die Gewässer des Mittelländischen Meeres.
Seine Fahrten erstreckten sich bis in das Jonische und
AegäischeMeer und er kaperte hier ein Schiff, auf dem sich
vier bedeutende jüdische Gelehrte befanden, die in Bari
nachSephastin (?), um zu einer Hochzeit**) zu reisen, sich
*) Abraham Ibn Daud war geboren in Toledo; er war Arzt,
schrieb ein religionsphilosophisches und ein historisches Werk (Seder
Hakkabala). Er starb bei einem Aufstand gegen die Juden in Toledo
ii 80.
**) Im Text heisst es Hachnasat Kalla. Lebrecht meinte, Kalla
sei in dem Sinn von Hochschule zu nehmen, wie z. B. Berachoth 6 b.
Diese Erklärung, so blendend sie im ersten Augenblick erscheint,
wird widerlegt von Halevy in seinem Doroth Harischonim III,
S. 283 if. Nicht zu einer Sammlung für die in ihrem Bestände be¬
drohte Hochschule in Sura, sondern zu einer Hochzeit waren die
Männer auf die Reise gegangen. Dass, wie von vielen angenommen
wird, diese Gelehrten aus Babylon stammten, wird schlagend von
Halevy widerlegt (ebendas.), sie konnten nur aus Italien sein, wie
es kultuelle Anordnungen R. Chanochs, des Sohnes des R. Mose, be¬
weisen, die denen, die in Italien üblich waren, entsprachen, völlig aber
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