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2. Der junge Cäsar. — Das war Julius Cäsar.
Einen größern Mann als diesen hat Rom nicht hervorgebracht.
Früh war sein Sinn auf hohen Ruhm und außerordentliche
Thaten gerichtet, und kaum zum Jünglinge herangewachsen, dachte
er nicht schlechter von sich, als von denen, welche er die höchsten
Stellen bekleiden sah. Weil er der Partei des Marlus angehörte,
ward er von Sulla verfolgt. Nur die Fürbitte der angesehensten
Männer vermochte ihm das Leben zu retten. Als ihn Sulla endlich
losgab, sprach er das merkwürdige Wort: „Fürwahr, in dem
jungen Manne steckt mehr als ein Marius!"
3. Cäsar unter denSeeräubern. — Bald darauf machte
Cäsar eine Reise nach Kleinasien, um dort bei einem berühmten Lehrer
sich in der Redekunst auszubilden. Unterwegs nahmen Seeräuber das
Schiff, auf welchem er fuhr, und da sie ihn für einen vornehmen
Mann hielten, forderten sie 100,000 Mark Lösegeld von ihm. „Was,"
rief Cäsar, „für einen Mann, wie ich bin, fordert ihr nicht mehr?
Doppelt so viel sollt ihr haben." Und er schickte seine Begleiter aus,
das Geld zusammen zu bringen. Während der Fahrt benahm er sich
nicht als Gefangener, sondern als Herr der Seeräuber. Wenn er
schlafen wollte, befahl er ihnen stille zu sein. Manchmal machte er
sich den Scherz, ihnen Gedichte vorzulesen, die er gemacht hatte, und
wenn sie diese nicht lobten, so rief er: „Dafür sollt ihr mir büßen:
komme ich los, so lasse ich euch alle ans Kreuz schlagen." Endlich
brachten seine Leute das Lösegeld, und die Räuber setzten ihn in
Kleinasien ans Land. Doch kaum war er frei, so verschaffte er
sich einige Schiffe, überfiel die Räuber, nahm ihnen sein Geld
wieder ab und ließ sie, wie er gedroht hatte, alle kreuzigen.
4. Cäsars Emporsteigen. — Nicht lange darnach
kehrte er nach Rom zurück und wußte sich durch seine Leutseligkeit
und Freigebigkeit viele Freunde zu erwerben. Nun stieg er von
einer Stelle zur andern empor, und alle Ämter, die ihm übertragen
wurden, verwaltete er ruhmvoll. Sie dienten ihm zugleich dazu,
seinen Anhang im Volke immer zu vergrößern. Denn sie brachten
ihm Geld ein, das er mit vollen Händen unter die Menge ver¬
teilte oder auf glänzende Lustbarkeiten verwandte, welche er dem