Full text: Alte Geschichte (1. Bdchen)

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Aber Alexanders Riesenpläne sollten nicht zur Ausführung 
kommen. Durch übermäßige Anstrengungen und durch Un- 
mäßigkeit und Schwelgerei hatte er seinen Körper zerrüttet. Mit 
einem Feldzugsplane gegen Arabien beschäftigt, erkrankte er an 
einem liitzigen Fieber. Seine Feldherren standen trauernd an 
seinem Krankenlager und reichten ihm die Hand. Als man 
den Sterbenden fragte, wen er zu seinem Nachfolger bestimme, 
antwortete er: „Den Würdigsten." Er starb 323 v. Chr. in 
seinem dreiunddreißigsten Jahre. 
Da Alexander keine Thronerben hinterließ, so zerfiel das 
Weltreich m mehrere kleine Reiche, um welche seine Feldherren 
lange und blutige Kriege führten. Die wichtigsten waren: 
Ägypten, Syrien und Macedomen. 
III. Die römische Wett. 
8. Tie Gründung Roms. 
1. Rornnlus und Remus. Nach der Zerstörung 
Trojas flüchtete Äneas nach Italien. Dort gründete sein Sohn 
Askanius die Stadt Alba longa. Aus dieser sollte die Grün¬ 
dung der Stadt Rom hervorgehen. Einer der Könige von 
Albalonga hinterließ zwei Söhne: Nnmitor uud Amulius, 
welche gemeinschaftlich über Alba herrschen sollten. Der herrsch¬ 
süchtige Amulius stieß aber seinen älteren sanften Brnder Nn¬ 
mitor vom Throne, tötete dessen Sohn und machte die Tochter 
desselben, Rhea Sylvia, zurPriesteriu der Vesta (Vestalin), 
so daß sie unvermählt bleiben mußte. So glaubte Amulius 
vor der rächenden Nachkommenschaft des Nnmitor sicher zu feiit- 
Nun wurde aber Rhea Sylvia heimlich die Gemahlin des 
Kriegsgottes Mars und gebar ihm die Zwillingsknaben Ro¬ 
mnlus und Remus. Der Oheim befahl, die Mutter ins 
Gefängnis, die Kinder in den Tiber zu werfen. Die königlichen 
Diener legten bie Kinber in eine Wanne unb fetzten biefe ans 
bas Wasser bes Tiber, bas eben ausgetreten war. Die Wanne 
blieb an einem Feigenbäume hängen, unb als^ sich bas Wasser 
verlaufen hatte, blieb sie auf bem Trockenen stehen. Da kam, 
burch bas Wimmern ber Kinber angelockt, eine Wölfin baher
	        
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