fullscreen: Griechisch-römische Altertumskunde

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20 Morgen haben, das spätere Schriftsteller auf 100000 As einschätzten- 
zur ersten Klasse gehörten im Anfange etwa 9800 diensttaugliche Per¬ 
sonen, also 98 Hundertschaften oder centuriae; von ihnen dienten die 
18 reichsten Centurien zu Pferde (equites). Die vier anderen Klassen, 
bei deren drei ersten sich der Wert des Grundbesitzes um 25 000 As 
abstufte (75000, 50000, 25000, 12500 As), brachten es unter Zu- 
Zählung der Nichtbauern nur auf 95 Centurien, waren also von vorn- 
herein in der Minderheit. 
3. Die politisch bedeutsamste Scheidung der Bürger in der ersten 
Zeit (509-300) ist die in Patrizier und Plebejer. Die Patrizier 
leiteten ihre großen Vorrechte lediglich von der Geburt her (Geburts¬ 
adel). Unter den Plebejern gab es reiche und angesehene Geschlechter, 
die es bitter empfanden, von der Ehe mit Patriziern und von den 
hohen Staatsämtern ausgeschlossen zu sein- aus ihrer Mitte erstanden 
die Streiter und Leiter im großen Ständekampfe. 
4. Die politisch bedeutsamste Scheidung in der Zeit der Bürger- 
kriege (133-30 v. Chr.) ist die in Optimalen, in (Equites und in 
Populäres. Die Optimalen oder Nobiles, bestehend aus den 
Patriziern und reichen Plebejern, bildeten den Amts adel und mußten 
sich im fast ausschließlichen Besitze der hohen Ämter und Feldherrn¬ 
stellen zu halten; sie machten einen eigenen Stand aus, den ordo se- 
natorius. Die (Equites oder Kapitalisten bildeten den Geldadel; 
sie gehörten nach wie vor zu den 18 reichsten Centurien der 1. Klasse. 
Seit C. Gracchus (122), der ihnen auch die Geschworenengerichte Über¬ 
wies, mochten sie einen eigenen Stand aus, den ordo equester. Ihr 
Geld legten sie in Geldgeschäften und Steuerpachtungen an und wurden 
so die Großkapitalisten. Die Populäres waren die besitz- und viel- 
fach auch erwerblosen römischen Bürger, die vom Verkauf ihrer Stimmen 
und von Spenden der Reichen oder des Staates lebten. 
5. (Eine rein lokale, die Stadt Rom und ihre Feldmark um¬ 
fassende Einteilung war die in tribus oder Bezirke. Servius hatte 
4 Tribus gebildet, jede einen Stadtteil und die daran stoßende Feld¬ 
mark umfassend. Ihre Zahl wuchs mit der Zunahme des ager Ro¬ 
manus immer mehr, aber nicht bloß ihre Zahl, sondern auch ihre Be¬ 
deutung; jedenfalls unter dem Einfluß der comitia tributa wurde 
ihre Bedeutung so groß, daß TribusangehörigKeit und volles Bürger¬ 
recht gleichbedeutende Begriffe waren. 
Seit dem Censor Appius Claudius, dem (Erbauer der via Appia 
(312), kam es zur Scheidung in die 4 tribus urbanae und die tribus 
rusticae, deren Zahl bis 241 v. Chr. auf 31 anwuchs; die ersteren 
galten als minderwertig, weil sich in ihnen die vielen Handwerker und 
besitzlosen Bürger sowie auch die Freigelassenen vorfanden; zu einer 
tribus urbana gehören bedeutete soviel wie ein Bürger zweiter 
Klasse sein. 
§ 39. Die Voltsversammlungen. 
(Es gab in der republikanischen Zeit zwei Sonderversamm- 
lungen, die comitia curiata und die concilia plebis, jene nur von
	        
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