Full text: Studienfragen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte

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Quedlinburg, bie Reichsstädte Goslar, Nordhausen unb 
Mühlhausen, insgesamt bas Fünffache bes ehemaligen 
Verlustes (13 500 qkm gegen 2700). 
2. Die Neuerwerbungen lagen ber Hauptstabt bes Staates 
näher als bie Verluste und milderten die Ungunst der 
Grenzführung der Monarchie. 
3. Die Neuerwerbungen waren durchweg deutsch und bildeten 
somit ein — allerdings unzureichendes — Gegengewicht 
gegen den 1793 und 1795 erlangten Zuwachs an polnischer 
Bevölkerung. 
4. Die Neuerwerbungen waren säst durchweg von Katholiken 
bewohnt, so das; diese nunmehr die Hälfte der Staats¬ 
bevölkerung ausmachten. 
16. Wodurch gelang Napoleon die Alleinstellung Preußens'? 
1. Die überreiche Entschädigung im Reichsdepntations- 
hauptschluß trug Preußen den Neid und das Mißtrauen 
der deutschen Kleinstaaten ein. 
2. Durch den Vertrag zu Schönbrunn verfeindete sich 
Preußen mit Österreich, Rußland und England. 
3. Durch Gründung des Rheinbundes kamen die süd¬ 
deutschen Staaten unter den Besehl Napoleons. 
17. Witf welche Weise zwang Napoleon Friedrich Wilhelm III. 511111 
Kriege? 
1. a) Im dritten Koalitionskriege marschierten plötzlich fran¬ 
zösische Truppen durch das neutrale p reußische Gebiet 
von Ansbach. 
b) Durch den Rheinbund erhielt Frankreich einen be¬ 
deutenden Machtzuwachs, dessen feindliche Spitze 
Preußen zugekehrt war. 
2. Napoleon forderte Friedrich Wilhelm III. arglistigerweise 
auf, als „Kaiser von Norddeutschland" die nord¬ 
deutschen Staaten zu einem Bunde unter Preußens 
Führung zu vereinigen. 
3. Gleichzeitig drohte er jedoch den einzelnen Fürsten 
mit seiner Rache, salls sie sich Preußen anschlössen. 
4. Er bot bei Friedensunterhandlungen (das seit 15. Februar 
1806 preußische) Hannover den Engländern und 
Preußisch-Polen den Russen an. 
5. Murat besetzte die preußischen Abteien Elten, Essen und 
Werden und verleibte sie dem Großherzogtum Berg ein.
	        
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