fullscreen: Gedichte und Prosa (Teil 4, [Abteilung 1 und 2])

Chamisso. 
IV 193 
8. Sie spreitet aus das Tüchlein und fängt behutsam an, 
Den Bauer aufzustellen, den Pflug und das Gespann; 
Wie alles auf dem Tische sie zierlich aufgebaut, 
So klatscht sie in die Hände und springt und jubelt laut. 
9. Der Alte wird gar ernsthaft und wiegt sein Haupt und 
spricht: 
„Was hast du angerichtet? Das ist kein Spielzeug nicht! 
Wo du es hergenommen, da trag es wieder hin! 
Der Bauer ist kein Spielzeug: was kommt dir in den Sinn? 
10. Sollst gleich und ohne Murren erfüllen mein Gebot! 
Denn wäre nicht der Bauer, so hättest du kein Brot: 
Es sprießt der Stamm der Riesen aus Bauernmark hervor, 
Der Bauer ist kein Spielzeug, da sei uns Gott davor!“ 
11. Burg Niedeck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt, 
Die Höhe, wo vor Zeiten die Burg der Riesen stand; 
Sie selbst ist nun verfallen, die Stätte wüst und leer: 
Und fragst du nach den Riesen, du findest sie nicht mehr. 
*181. Das Schloß Boncourt (1827). 
1. Ich träum als Kind mich zurücke 
Und schüttle mein greises Haupt; 
Wie sucht ihr mich heim, ihr Bilder, 
Die lang ich vergessen geglaubt? 
2. Hoch ragt aus schattgen Gehegen 
Ein schimmerndes Schloß hervor, 
Ich kenne die Türme, die Zinnen, 
Die steinerne Brücke, das Thor. 
3. Es schauen vom Wappenschilde 
Die Löwen so traulich mich an, 
Ich grüße die alten Bekannten 
Und eile den Burghof hinan. 
4. Dort liegt die Sphinx am Brunnen, 
Dort grünt der Feigenbaum, 
Dort hinter diesen Fenstern, 
Verträumt ich den ersten Traum.
	        
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