an dessen Spitze die Herzoge Ludwig von Baiern und Heinrich
von Braunschweig standen. Letzterer wurde, weil er die dem
schmalkaldischen Bunde befreundeten Städte Goslar und Brauu-
schweig befehdet hatte, durch die Häupter des Bundes aus seinem
Lande vertrieben. Der Kaiser mußte es vorerst geschehen lassen,
weil er die Hülfe der evangelischen Fürsten gegen die Türken und
die Franzosen nöthig hatte.
Nachdem er jedoch Frieden mit Frankreich und einen Waffen¬
stillstand mit den Türken abgeschlossen hatte, fühlte er sich stark
genug, gegen die Protestanten einzuschreiten.
Er begann kriegerische Rüstungen in Deutschland, Niederland
und Italien und sicherte sich den Beistand der katholischen Fürsten
sowie des protestantischen Herzogs Moritz von Sachsen, des Schwie¬
gersohnes Philipps des Großmüthigen. Letzteren gewann er da¬
durch, daß er ihm das Land seines Vetters Johann Friedrich
nebst der Knrwürde versprach. Als alles vorbereitet war, wurden
die beiden Häupter des schmalkaldischen Bundes in die Acht er¬
klärt. Der schmalkaldische Krieg begann. Da jedoch die Häupter
der Protestanten sich nicht in Uebereinstimmung befanden, nament¬
lich anfangs, als sie dem Kaiser überlegen waren, zu lange zöger¬
ten, so wurde es dem Kaiser, der mittlerweile die niederländischen
und italienischen Hülsstruppeu au sich gezogen hatte, leicht, den
Kurfürsten von Sachsen bei Mühlberg zu schlagen und gesamten
(1547-} O^e Hülfe, nur auf sich beschränkt, sah nun
auch Philipp ein, daß er sich der kaiserlichen Uebermacht gegen¬
über mcht behaupten könne. Er ließ daher durch seinen Schwie¬
gersohn und_ den Kurfürsten von Brandenburg Unterhandlungen
mit dem Kaiser anknüpfen. Doch dieser tierlrmntp dnfc mir;**
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lerne Festungen schleife und 150,000 Gulden Buße zahle. In die-
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:rv v»i»mmu»a ctiyeiu ijuuen, gtng Pyiiipp ans diese harten Be-
imgungen etit, erschien 1547 vor dem Kaiser in Halle und that
vor feierlicher Versammlung Abbitte.
Als er sich entfernen wollte, wurde er tmhpr
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zuruck behalten. Der Kaiser beschönigte sein Verfahren damit, daß
er den Landgrafen mcht in „ewiger" Gefangenschaft halten wolle
wie er versprochen habe. Philipp wurde zuerst nach Ondenarde
um. dann nach Mecheln (in Belgien) gebracht, wo er 5 Jahre in