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jetzt Pflanzen wild, die sonst nur in Gärten gezogen werden. In
manchen! Waldesdickicht nimmt man noch gegenwärtig Spuren
früheren Anbaues wahr, der nur von einem nahe gelegenen Kloster
ausgehen konnte. Abt Wilhelm von 2t. Genovefa brachte mit
seiner Berufung nach Dänemark den ersten Salat ans Frankreich.
Wenn England schon im elften Jahrhundert eines schönern An¬
baues sich erfreute, als manches andere Land; wenn es weniger
Wald und Weiden, aber desto fruchtbarere Äcker, besser behandelte
Wiesen aufzuweisen hatte: so verdankte es diesen Vorzug vor andern
Ländern dem Fleiß der Klosterbewohner, die frühe dort eine freund¬
liche Heimat gefunden hatten. Sie waren es, die in Flandern die
Wälder lichteten, die Moräste festigten, dem Sandboden reichen
Ertrag, der See die ältesten Polder abrangen und die wüste, un¬
fruchtbare Gegend in einen reizenden Garten umwandelten. Es
wird bloß dem Mangel an Klöstern zugeschrieben, daß noch in der
Mitte des zwölften Jahrhnnders der große Landstrich zwischen der
Weser nnd Leine öde gelegen, Moräste, undurchdringlichen Wald,
unbebaute Äcker selbst in der Nähe der Flüsse dargeboten habe:
denn vier Klöster, einzig über so weiter Ausdehnung, konnten nur
schwache Spuren des Anbaues aufdrücken. Sobald aber unter der
Welfen Schutz deren mehrere gegründet wurden, gewann das Land
in kurzem ein anderes Ansehen: Höfe, Weiler, Dörfer entstanden,
es wich die düstere Einförmigkeit der Wildnis, und die jungfräu¬
liche Erde wurde durch die Pflugschar bezwungen. Hierzu, wie
nebenbei zur Benutzung der Eichelmast, wurde ihnen mancher Forst
angewiesen. Es lebt noch jetzt im Andenken der Landleute, wie
das Kloster Loceum von dichtem Wald umschlossen gewesen sei, so
daß man, um ciuc einzige Eiche zn fällen, zehn umstehende Bäume
habe niederschlagen müssen. Durch Fleiß erweiterte es seine an¬
fangs geringen Besitzungen. Ein Laienbruder von Eberbach, der um
das vUihr 1200 schon bei sechzig Jahre in dem Kloster sich befand,
konnte eidlich bezeugen, daß man bei seinem Eintritt in dasselbe
das Land erst auf allen Seiten habe urbar machen müssen; wo
jetzt Vorwerke blühten, habe damals Wald gestanden; denn solchen
nur umfaßte manche Schenkung, auf welcher einzig der Fleiß der