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er mit Mauer, Graben und Zugbrücke umgeben. Auf luftigen
Stellen drehen nahe ber Mauer Windmühlen ihre Flügel, wo ein
Bach durch Wiesen läuft, klappern bie Räder ber Wassermühlen.
Liegt bie Stabt an größerem Fluß, bann sind Schiffsmühlen mit
gewaltigen Rabfchaufeln gebaut, im Schutz ber Mauern imb Türme,
damit bie Stabt in einer Notzeit nicht bes Brotes entbehre. Unb
führt außerhalb ber Mauer eine Brücke über beit Fluß, so hat sie
nuten schwache Eisböcke zum Schulz unb bilbet oben einen gebeckten
Gang, mit Türmen an beiben Ufern; in ber Mitte ber Spannung
steht wohl bas Bitb bes Schutzheiligen, mit Kruzifix und einem
Opferstock, in welchen der Bürger, stolz auf feine stattliche Brücke,
freiwillig einlegt, damit der Stadt die Erhaltung der Brücke
leichter werde.
Doppelt find alle größeren Thore, um bas Außenthor steht ein
festes Werk, ein dicker Turm ober ein Wighaus, dahinter liegt die
Brücke über den breiten Stadtgraben, in welchem der Rat Fische
hält, trotz dein Schlamm.
Wer am Morgen die Stadt betritt, der begegnet sicher zuerst
dem Stadtvieh. Tenn auch in den großen Reichsstädten treibt der
Bürger Landbau auf Wiesen, Weiden, Äckern, Weinbergen der
Stadtflur: die meisten Häuser, auch vornehme, haben in engem
Hosranm Viehställe und Schuppen. Xer Schlag des Dreschflegels
wird um 1350 in Nürnberg, Augsburg, Ulm nahe an dein Rat¬
haus gehört, unweit der Stadtmauern stehen Scheuern und Stadel,
jedes Haus hat seinen Getreideboden und häufig einen Kelterraum.
Demi der Weinbau wird damals, wie bekannt, in fast ganz Deutsch¬
land versucht, nicht nur in Thüringen, auch in der Mark und
Pommern, ja sogar in dem neuen Ordensland Preußen. Begeht
die Stadt frohe Weinlese, dann rücken Bewaffnete in das Feld,
damit die schwärmenden Städter vor einem Überfall sicher find.
Von außen sieht die Stadt aus wie der prächtige Steinpalast eines
Riesenkönigs, von dem kleinen Platz am Binnenthor wie ein großes
Tors, trotz der höheren Häuser. In den Gassen der Stadt traben
die Kühe, ein Schäfer siihrt mit seinem Hunde die Schafherde auf
die nahen Höhen; mich im Stadtwald weidet das Vieh, aber das