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kleiner Soldatenmantel, welcher ebenso wie die Mütze die
Abzeichen des 1. Garderegiments zu Fuß trug.
Am 13. November erhielt der Prinz vor einem hohen,
glänzenden Kreise von Tanfzeugen die heilige Taufe, wobei
ihm die Namen Friedrich, Wilhelm, Nikolaus, Karl
gegeben wurden. Die erste körperliche Pflege des kleinen
Prinzen besorgte Fran Rösener und Fräulein Weber,
während die Erziehung in der zartesten Jugend der Frau
Godet und der Frau von Klausewitz anvertraut war.
„Unter dieser fürsorglichen Leitung und unter der Obhut der
liebenden Mutter entfalteten sich die geistigen und körperlichen
Anlagen des kräftigen Knaben in der herrlichsten Weise. In
den Jahren 1833 und" 1836 unternahm die fürstliche Mutter
mit dem kleinen Prinzen eine Reise nach Weimar, um ihre
Eltern teilnehmen zu lassen an ihrem Mutterglücke. Zurück¬
gekehrt von der letzten dieser beiden Reisen, dachte man be¬
reits daran, die ersten Keime des Wissens in die junge, em¬
pfängliche Seele des Prinzen zu pflanzen, und zu einer Zeit,
wo Bürgerkinder sich noch vollständig der goldenen Kinder¬
freiheit erfreuen, rechnete und zeichnete der kleine Prinz schon
fleißig und trieb tapfer deutsche und lateinische Grammatik.
Bei alledem wuchs die körperliche und geistige Kraft unseres
kleinen Helden ganz vortrefflich, und sein lebendiges, alle
Dinge schnell und glücklich erfassendes Wesen, sein ausge¬
zeichnetes Gedächtnis, sein reines, kindliches Gemüt berech¬
tigten zu den schönsten Erwartungen nnd gewannen ihm schon
damals die Herzen aller derer, die mit ihm in Berührung
kamen." Welche erfreulichen Fortschritte er machte, beweist
folgendes Briefchen, in welchem der siebenjährige Prinz
seinen königlichen Großvater, Friedrich Wilhelm Hl., zu
seinem Geburtstage beglückwünschte. Dasselbe wird noch jetzt
als ein Heiligtum auf der Pfaueninsel bei Potsdam aufbe¬
wahrt und hat folgenden Wortlaut: „Lieber Großpapa!
Ich gratuliere Dir zu Deinem Geburtstag und wünsche von