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Am 3. Oktober 1856 ernannte ber König feinen Neffen 
Friebrich Wilhelm zum Commanbeur bes 11. Regiments zu 
Breslau. „Besonbers rühmt man bei biesem Regimente bem 
Prinzen nach, baß er zu ben vortrefflichsten Schützen bes¬ 
seren gehört habe. Davon legte er einmal einen schönen 
Beweis ab. Das Füsilierbataillon war bamals mit bem 
neuen ßünbnabelgewehre versehen worben, unb bie Offiziere 
hielten nun allwöchentlich eine Schießübung mit bemfelben 
ab, bei ber auch ber Prinz fast immer zugegen war. Am 
Schlüsse einer solchen Übung würbe ber Vorschlag gemacht, 
um Gewehre unb Schützen zu probieren, nach einer Flasche 
unb zwar auf 150 Schritt zu schießen. Der Prinz hatte 
ben ersten Schuß. Gleich feine erste Kugel schlug bie Flasche 
in Scherben. Zum Anbeuten an jenen Meisterschuß ließen 
bie Offiziere ben ©oben ber Flasche in Silber faffen unb 
bie Namen sämtlicher Teilnehmer bei bem Schießen eingraben. 
Dies Anbeuten wirb im Regimente aufbewahrt, unb jebes 
Jahr erfolgt an bem Jahrestag ein Preisfchießen, bei bem 
ber beste Schütze bas Recht erhält, bis zum nächsten Jahre 
bies Anbenfen aufbewahren zu biirfen. — All fein Streben 
richtete ber Prinz in Breslau barauf, sich bas Vertrauen 
unb bie Liebe bes Regiments zu erwerben. Überall war er 
selbst babei unb immer vornan, wo es galt, vornan zu sein. 
Bei ben Manövern gönnte er sich Tag unb Nacht nicht Ruhe 
unb ging unb ritt, nach ben angestrengtesten Märschen, bis 
tief in bie Nacht bei ben Vorposten unb in ben Quartieren 
herum, um sich von bem Zustanbe ber letzteren zu überzeugen 
unb nach bem Befinben ber Mannschaften zu fragen. Im 
Biwak, unter Gottes freiem Himmel mit seinen Solbaten, 
unb zwar auf Stroh zu kampieren, baraus machte er sich 
gar nichts, unb in einem berartigen Biwake kam es benn 
einmal vor, baß bem erlauchten Herrn bas Helmfutter von 
ben Felbmäusen ganz unb gar zerfressen würbe. — Ein Ritt 
von 3 Meilen zur Besichtigung von Truppen bei Märzborf,
	        
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