Aper — Aphrodite.
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der Beredsamkeit in ziemlich sophistischer Weise
(c. 5—10. 16—23.).
Aper, der Eber, das Wildschwein, eine Lieblings¬
speise und Hauptgericht (caput cenae) der römischen
Gastmähler (animal propter convivia natum,
Juv. 1, 141. oder Varro r. r. 2, 4. suillum
pecus donatum ab natura dicunt ad epnlandum),
den zuerst P. Servilius Rnllns, Vater jenes Rul-
1ns, gegen dessen Ackergesetze Cicero zwei Reden
hielt, ganz auf die Tafel zu setzen lehrte. Plin.
n. h. 8, 51, 78. vgl. Var r. r. r. 2, 4, 10. An¬
tonius ließ einmal acht Stück zugleich auftragen.
Man stritt über den Vorzug der umbrischen,
tuscischeu, lucanischeu und lanrentischen. „Die
köstliche Eichelmast der ital. Waldungen bewirkt
jene Feinheit am Geschmacke des Schweinefleisches,
welche die ital. Schinken und Salami mit Recht
zn einer Deliee der Gutschmecker macht." W. E.
Weber zu Inv. a. a- O.
Apex (vielt, eher mit pectere als mit apere
zusammenhängend), eigentlich jede Spitze, dann
die Spitze am pileus mit der dünnen, wvllnm-
wundenen Rnthe, virga oleaginea, auch der pileus
selbst, die in eine kegelförmige Spitze auslaufende
Hauptbedeckung, namentlich das Filzbarret der
Priester, ähnlich der greichischen uvQßaoicc, beson¬
ders von den Flamines und Salii getragen, von
dem Flamen Dialis beständig, außer in seinem
Hanse; angeblich eingeführt vom Ascanius. Die
Mütze war weiß und aus dem Felle eines Opfer¬
lammes kegelförmig zusammengenäht. Liv. 6, 41.
Lucan. 1, 604. Auch wird das Wort bisw. mit
der persischen tiara, einem ebenfalls kegelförmig
zulaufenden Fürstenhute, verwechselt und daher
bildlich wie unser Diadem gebraucht. Cic. Cat. m.
17, 60. Liv. 1, 36. Hör. od. 1, 34, 14 s. 3, 21,
20. Am Helm heißt apex die Vertiefung, in welche
der Roßschweif gesteckt wird.
Apliäka, tec "Acpav.a, im A. T. Aphek, jetzt
Afka, am Flüßchen Adonis in Koilesyrien zwischen
Heliopolis und Byblos an der phoinikischen Grenze,
mit berühmtem Venustempel und einem Orakel,
das erst Konstantin der Große aufhob.
Apliäreus, ’Acpagevs, l) Aph. und Aphareiden
s. Aiolos, 1. und Idas. — 2) Sohn des Sophisten
Hippias und der Plathane, Adoptiv-uud Schwieger¬
sohn des Redners Jsokrates, Redner und Tragiker
in Athen, verfaßte Reden der parlamentarischen
und gerichtlichen Gattung, darunter auch eine in
der Angelegenheit feines Vaters: ngog Meya-
y.\£l8y\v usqI zrjs dvri,S6ascog; ferner gegen 37
Tragödien, und siegte zweimal an den Dionyfien
und zweimal an den Senaten. Er schrieb zwischen
Ol. 102, 4 und 109, 3 (Flut. X. oratt. p. 839.
C.); von seinen Werken hat sich aber nichts erhalten.
Aplietai, ’Acpsrat od. ’Acpszca, Bucht an der
Halbinsel am Eingänge des pagasaiifchen Meer¬
busens, wo die Argonauten den Herakles zurück¬
ließen, so benannt vom Abstoßen («(pn^i) der
Schiffe. Hier ankerte die Perserflotte nach dem
an der Sepiasküste erlittenen Unfall u. veranstaltete
Lerxes ein Wettrennen, Hdt. 7, 193. 8, 6.
Atfsrol fi/iisQai, die Tage, an denen die Sena¬
toren in Athen, sowie die Gerichte keine Sitzungen
hatten, besonders die Festtage, aber auch die uno-
cpQctSss rilligen, dies nefasti, denen man eine
unglückliche Vorbedeutung zuschrieb (z. B. die drei
letzten Monatstage), an denen daher auch feine
Real-Lexikvn des class. Alterthums. 5. Aufl.
Gerichte, mit Ausnahme der qpcmKa, gehalten
wurden.
Apliidnai, ’AcpiSvat, bei Kapandriti, eine der
12 kekropischen Städte Attika's, 3 Stunden östl.
von Dekeleia. Die Tyndariden eroberten die Feste,
wo Thefeus die Helena verborgen hatte (Hdt. 9,
73.); auch zu Demosthenes' Zeit war sie noch be¬
festigt.
Aplirodisia, tu ’A<pqo8iglcc, das der Aphrodite
geweihte Fest, am feierlichsten zu Paphos (außer¬
dem auch zu Amathüs) auf Kypros in dem Tem¬
pel begangen, den Kinyras ihr erbaut hatte. Aus
dessen Familie wurden daher auch die Priester ge¬
wählt, deren vornehmster ’AyfixcoQ hieß.
Aphrodisias, ’AcpQoSioiüg, l) eine Grenzstadt
zwischen Karien und Phrygien mit einem Herr¬
lichen Aphroditetempel, von welchem sich gro߬
artige Ruinen erhalten haben. Weil die Ein¬
wohner es in den Bürgerkriegen zwischen Cäsar
I und Pompejus, Antonius und Octavian mit der
siegreich gebliebenen Partei gehalten Hatten, wur¬
den sie für frei erklärt (Plin. n. h. 5, 28, 29.)
und bekamen das Recht eines Asyls (Tac. ann.
! 3, 62.). Spuren der alten St. haben Reisende in
dem Heutigen Gheira oder Keireh erkannt. — 2)
alter Name für Gades, f. d. — 3) eine kilikifche
Küstenstadt, Kypros gegenüber, mit geräumigem
Hasen. Liv. 33, 20. — 4) eine Insel an der
Küste von Kyrena'ika mit einem Aphroditetempel.
Hdt. 4, 169. — 5) eine Insel au der karmanischen
Küste im persischen Meerbusen. Plin. n. h. 6, 25, 28.
Aphrodision, ’ AcpQodioiov, 1) Stadt an der
; Nordküste von Kypros. — 2) Hafenstadt in Nu-
midien, nicht weit von Hippo Regius. — 3) kleine
Ortschaft im südlichen Arkadien auf der Straße
von Megalopolis nach Pallantion.
Aphrodite, ’AcpqoSlzt], Venus, nach Homer (II. i
5, 371. 428.) Tochter des Zeus und der Dione,
nach Hesiod (theog. 190.) aus dem Schaume (ucpQÖg)
des Meeres entstanden
und an derJnselKypros
ans Land gestiegen (dah.
’AcpQoyivsLcc, ’AvaSvo-
H£V7], KvTtQOyEVElCi).
Sie ist die Göttin der
Liebe und Schönheit
und übertrifft alle an¬
dern Göttinnen an An¬
muth und Liebreiz. Die
Horen, welche Alles zur
schönen Blüte Bringen,
die Chariten, Peitho,
Pothos und Himeros,
Personisicationen lie¬
bender Sehnsucht, sind
in ihrem Geleite; in
ihrem Gürtel sind alle
Zauberreize versammelt,
die selbst den Weisen bethören (II. 14, 215.):
Menschen u. Götter, Alles, was lebt, ist ihrer
Macht unterworfen, Ilom. hymn. in Vener. Sie
verleiht Schönheit und das Glück der Liebe und
wird somit auch eine Göttin der Ehe. Durch die
Ehe verbindet sie das Volk zur Gemeinde; daher
wurde sie z. B. in Athen als IlävSrj^og verehrt.
Diese aber erhielt in späterer Zeit die Bedeu¬
tung einer Göttin gemeinsiunlicher Liebe, und man
stellte ihr eine ’A. Ovquvlu entgegen zur Bezeich-