Bidental — Bildhauer, Bil<
Anhänger des Senats ein Mann von entschiedenem
Einflüsse und großer Bebeutnug, aber cmd) sehr
eigensinnig. Der Aristokratie schloß er sich aus^
engste an und war daher auch später dem Pom-
pejus behulslich das Consnlat allein zu erhalten.
Flut. Cat. min. 41 ff. In der Provinz Syrien
erwarb er sich (52) durch seine Verwaltung wohl¬
verdienten Ruhm, im Felde dagegen war er un- j
bedeutend und schloß sich in seine Festungen ein.
Cic. ad Att. 6, 1. Er war verheirathet mit einer >
Tochter des jünger» Cato, Porcia, welche nach
seinem Tode (kurz vor der Schlacht bei Dyrrha-
chiutu, wo B. die Flotte besehligte) den Brutus
HeiratHete. Caes. b. c. 3, 18. Flut. Brut. 13.
2) (Bein gleichnamiger jüngster Sohn (Flut. Brut,
13.) fiel in der Schlacht bei Philippi in Antonius’
Gewalt, schloß sich ihm an und war in der Folge
sein Legat in Syrien, wo er starb; er hinterließ
dno^ivrjfiovsv^ccta Bqovtov. Flut. Brut. 13.
App. b. c. 4, 136.
Bidental s. Jupiter unb Zeus, 1).
jBiöeoi, ßidiaioi., ßidvoi (wol das bigcuit-
mirte i'Svog d. i. Wisser, Zeuge, Richter), eine
Behörde in Sparta, in der Regel aus 5 Männern
bestehend, welche vorzugsweise die Jünglinge^ zu
beaufsichtigen hatten. Sie waren dem TtaiSovöaog
untergeordnet; auch wird ein ngsaßvg ßidtcov als
ihr Vorsteher genannt. Paus. 3, 11, 2.
Bigäti, sc. nummi heißen die römischen Silber¬
denare von den finnischen Kriegen bis zu den
Bürgerkriegen nach dem Zweigespann als Typus.
Plin. n. h. 33, 3, 13. Die germanischen Völker
zogen diese alten Münzen der republikanischen
Zeit den leichteren Neronischen vor. Tac. Genn. 5.
Bigerriönes, aquitanijche Völkerschaft Galliens
am Abour, mit ber Stadt Tarba (Tarbes). Caes.
I). g. 3, 27.
Bilbilis, Bttßihs, j. Banbola, Stabt auf einem
Felsen in Hispania Tarracouensis am Salo, Mutti-
cipium mit beut Beinamen Augusta, ausgezeichnet
burch seine Eisenwerke unb Wafsenschmieben, sowie
durch Goldbearbeitung; Geburtsstadt des Dichters
Martialis, der in seinen Gedichten oft und mit
Siebe von feiner Heimat spricht.
1 Bildhauer, Bildhauerei, Bildsclinitzkunst.
I. Die Plastik oder Bildnerei im weiteren Sinne
schloß sich bei den Hellenen au entsprechende Gat¬
tungen ber Tektonik ober Haubwerkskunst au,
namentlich an bas Arbeiten hölzerner GerätHe,
bie mit bem Beile ans bem Groben gehauen
(te-atccLvnv, Tisl£Y.Hv), mit seinen Instrumenten
bearbeitet (£,hiv) unb mit mannigfachem Schmucke
von Golb, Silber, Elfenbein, Bernstein ausgelegt
würben (Slvovv, dcadüXXtLv), ober metallener
Gefäße; an die Kunst des Löthens (koU^sis,
ferruminatio) und an' die Töpferkunst (xgpor-
fiEVTLxrj). Aus der Hand des Bildners in Thon
gingen bald auch Reliefs (rvnoi) und ganze
Figuren hervor. Durch aufgetragene Farben
suchte man den Ausdruck zu steigern, unb bieser
Schmuck, welcher ursprünglich bas Charakteristische
in Körperbildung und Kleidung nur roh und grell
zur Erscheinung brachte, wurde auch von der
vollenbeten Kunst beibehalten (Polych rontie).
An Statuen finb vielfache Farbenfpuren erhalten;
über ben Umfang der Polychromie in der Blüthe¬
zeit der Kunst ist man jedoch noch nicht zu einer
völlig sicheren Erkenntniß gelangt. Vgl. O. Jahn,
lhauerei, Bildsclinitzkunst. IS-1
die Polychr. ber alten Sculptur (Aus b. Alterthums¬
wissenschaft S. 247 ff.). Bei dem Metallgusse
(ai-s statuaria) kam es besonders aus die Mischung
ber Bronze (vgl. Aes Corinthium) unb aus
bie Behaublung bes Gusses in Formen an; bte
©tatue würbe über einen feuerfesten Kern aus
Wachs boffirt unb darüber eine thönerue Form
gestrichen (liydog, %röyo?), in welcher Röhren ange¬
bracht würben, burch welche bas eiuströmenbe Erz
an bie Stelle bes Wachses trat und den Zwischen¬
raum zwischen Kern und Form füllte. Die Holz¬
schnitzerei (£f£iv für das flachere, ylvcpsiy für
bas tiefere Arbeiten mit f(Harfen und spitzigen
Werkzeugen) wurde besoubers für Götterbilber
(göuva) angewandt. Für die Bildhauerei
(sculptura) wurde der feste und politurfähige
Kalkstein (daher marmor, s. b., [mqiic<qov von
ILCiQiiKLQELv), unt) zwar der weiße, bei den Grie¬
chen vorzugsweise der pentelische, hymettische und
parische, in Rom seit Tiberius auch der von
Carrara (Luna) als das eigentliche Material an¬
erkannt. — Die Bearbeitung der Metalle mit
scharfen Instrumenten, Toreutik, To^svz^ri, cae-
latura, war theilweise mit einem Gießen in
Formen, besonders aber mit dem Herausschlagen
oder Treiben mit Bnnzen verbunden und wurde
besonders bei Waffenstücken, namentlich Schilden,
bei Gesäßen, besonders großen Silberschüsseln
u. s. tu. angewandt. Hiermit hing in den Werk¬
stätten ber Alten mich bie Arbeit in Elfenbein
(f. Elepkantus, A.) zusammen; erhalten siub
uns bavou nur bie s. g. Diptycha (s. b.) ans dem
späteren römischen Reiche. Endlich ist hier bte
Arbeit in Edelsteinen (f. Gemma) unb in
Glas (was eine Nachahmung unb ein Ersatz für
bie kostbarere Kunst ber Gemmen war; bie mur-
rina vasa, s. b., können hier nicht füglich hinzu¬
gezogen werben) unb bie Stempels chneibe-
kuust zu erwähnen, bie auch burch ben Kunst-
werth ber Typen von Bebeutung ist unb worin
bie Griechen sich burch bas eigentliche Schneiden
der Stempel, die Römer aber durch das Verfahren
des Prägens auszeichneten; größere praktische
Wichtigkeit hatte sie jedoch noch in Handel und
Verkehr durch die Numismatik. — Obgleich in 2
der ältesten griechischen Plastik fowol orientalische,
als auch selbst ägyptische Einflüsse nachzuweisen
find, so kann doch von einer eigentlichen Nach¬
ahmung nicht die Rede feilt. Auch die frühesten
Stufen der Kunst zeigen ein Streben nach eigenen
und selbständigen Ausdrucksmitteln. Die Pelasger
verehrten ihre Götter ohne Bild und Tempel, nud
die Kunst konnte erst daun in der Religion ent¬
stehen, als der Mensch ein sichtbares Zeichen, eilt
Symbol seiner Gottheit, begehrte. Das älteste
Griechenland hatte außer Götterbildern keine Bild¬
säulen. Aelter aber als die Götterbilder (eUovs?,
äyoc^ar«) waren die symbolischen Gegenstände
der Gottesverehrung. Aus rohen Ansängen daher,
der Verehrung von Baumstämmen und Steinen,
erhob man sich zur Wahl der Säule, au der, auch
als bie Arme unb Füße baran bezeichnet würben,
benuoch bie Amte mit bem Leibe zusammenhingen
unb bie Füße geschlossen unb unbeweglich waren.
Die Arme sonberten sich zuerst, bie kriegerische
Zierbe von Helm, Lanze unb Schilb trat hinzu
(Pallabien), bis Daibalos, Zeitgenosse des kre¬
tischen Minos (drei Menschenalter vor dem troja-