Hadrumetmn —
schönerte er durch Bibliotheken und durch Er
bannng seines Grabmals, der jetzigen Engels-
bürg Auch andere Städte begünstigte er auf ähn¬
liche Weise, z. B. das nach ihm benannte und
wahrscheinlich von ihm begründeteHadrianopolis in
Thrakien, Tibur (Tivoli), wo er prachtvolle^Gar-
tenanlagen machte, Athen, wo ein neuer Stadl-
theil nach ihm benannt wurde, oder er baute sie
wieder aus, wie Jerusalem, welches er Aelia Ca
pitolina nannte. Aur. Vict. ep. 14. Spart. Hadr.
19. In Ermangelung eigener Kinder hatte er
den L. Commodus Berns adoptirt, welcher indeß
zum Glück für Rom bald darnach starb. Darauf
bestimmte er den Titus Aurelius, der nachmals
Antoninns Pins (s. b.) hieß, zu seinem Nachfol¬
ger unter ber Bebingnug, beiß berfelbe beit Sohn
des Berus, L. Berus, uud den Mareus Aurelius
an Klndesstatt annehmen sollte Gapit. Ant. P.
1. Hadrian starb zu Bajae am 10. Juli 138.
Bgl. Gregorovius, Kaiser Hadrian (1851). I. I.
Müller in Büdingers Untersuchungen zur röm.
Kaisergeschichte Bd. III, 33 fs.
Hstdrumetum s. Adrumetum.
Hadyleion s. Boiotia.
Hacdi s. Sternbilder, 4.
Haemödae oder Aemodae, 7 Inseln Germa¬
niens, in der Nähe des codanischen Bnsens (Kat¬
tegat), vielleicht die Shetlandsinseln, wenn sie
nicht identisch sind mit den Haebudes insulae
('EßovdocL vsjoot) bes Pliuius intb Ptolemaios,
worunter bie jetzigen Hebriben zn verstehen sinb.
Mela 3, 6, 7. Plin. 4, 16, 30.
Haeuionia ober Haiinonia s. Thessalia.
Ayviöfioi s. Lustratio.
Haiiuon, Ai'ncov, 1) Sohn bes Pelasgos, Vater
bes Thessalos, von welchem Thessalien ben älte¬
ren Namen Haimonia erhalten haben sollte. Plin.
4, 7, 14. — 2) Sohn bes Lykaon, Gründer von
Haimoniai in Arkadien Paus. 8, 44, 2. — 3)
der schöne Sohn des Thebaners Kreon, von der
Sphinx getödtet. Nach Sophokles ist er mit An¬
tigone, der Tochter des Oidipns, verlobt. Als
diese durch seinen Vater getödtet worden war,
ermordete er sich bei ihrer Leiche. Soph. Ant.
1236. Nach Hygin {fab, 72.) übergibt Kreon die
Antigone feinem Sohne, sie zu todten; der aber
verbirgt die Braut bei Hirten uni) gibt, als Kreon
die Sache entdeckt, sich und ihr den Tod. — 4)
ein Rntnler. Verg. A. 685.
Haimos, Haemus, ö Alfios, ro ALfiov ogog,
j. Balkan od Tschengje, ein bedeutendes Gebirge
Thrakiens, welches sich vom Skomiosgebirge (j.
Cnrbetsea-Planiua) östlich bis zum schwarzen
Meere erstreckt, wo es nördlich von der Stadt
Mesembria in einem Vorgebirge (jetzt Cap Emi-
neh) endigt. Öbwol nicht sehr hoch (die über¬
triebenen Angaben der Alten widerlegt schon
Strabon), etwa 3000', ist er doch oft und lange
mit Schnee bedeckt. Von 7 Paffen ist der west¬
lichste im Alterthum der wichtigste, die Succorum
angustiae ober Porta Traiani, zwischen Philip-
popolis und Serbica, ber heut. Sulu Serbenb.
Herobot (4, 49.) behüt beit Namen übrigens weiter
aus, wie auch ber Karthager Haitnon in seinem
Periplus und Ammianus Marcellinus. Thue. 2,
96. Strab. 7, 220. Amm. Marc. 21, 10.
AlQS6l§ s. XELQOZOVLCC.
Halai 1) Arapkenides und Aixonides s.
- Halikaruassos. 4b.»
Attika, 18. - 2) ber innerste Iiörblichste Winkel
des Peiraieus, ein vou ihm bitrch einen Datum
abgeschnittenes seichles uub schlammiges Wasser¬
becken, vielleicht zur Gewiuuuug von Seesalz be¬
nutzt. Xen. Hell. 2, 4, 34.
Halesa, "Alcaca uub "Aleau. Stadt Sieiliens
an ber Nordküste am Halesosfluffe (j. Pittiueo), j.
Ruinen bei Tnfa. Sie war gegründet auf Ver-
aulassuttg des Sikulerfürsten Archonibes von grie
chischeu Söldnern mit Beihülfe von Colonisten
ans Herbita. Die Lage beförderte den Verkehr,
intd die Römer hoben die Blüte noch mehr durch
Ertheilniig der Rechte eines Muuieipiums und
Steuerfreiheit. Cic. Verr. 3, 73. 2, 7. ad fam.
13, 32. Diod. Sie. 14, 16. Strab. 6, 266.
Haliakmon, 'Ah.cc/.ficav, j. Vistritza ob. Jnbsche
Karastt, Fluß Makedoniens, entspringt auf dem
Gebirge Tymphe au ber Grenze von Ep eiros und
Jllyrien, strömt erst füböstlich, bann norböstlich itttb
ergießt sich in ben therma'ischen Meerbusen, lldt.
7,' 127. Strab. 7, 330. Die Bezeichnung bei
Cäsar (b. e. 3, 36.) als Grenzfluß zwischen Make-
boiiieu und Thessalien ist ungenau. Liv. 42, 53.
Haliartos, 'AIlccqzos, j. Ruinen bei Multi,
alte Stadt Boiotieus ant füdl. Rande des ko-
paischen Sees und am Flüßchen Melas, wird als
„grasreich" schon von Homer (II. 2, 503.) ge
immtt. Xerxes zerstörte die Stabt, welche zur
Sache Griechenlanbs gestanben hatte, boch erhob
sie sich balb wieber zu großer Bebentnng. Thue.
4, 95. Als sie aber im Winter 171—170 v. C.
wegen ihrer Anhänglichkeit an Perseus von ben
Römern zerstört worden war, hob sie sich nicht
wieder bedeutend; bas fruchtbare Gebiet würbe
den Athenern auf ihre Bitte überlassen und hin
fort durch athenische Laudvögte ver¬
waltet. Liv. 42, 63. Zn Pansanias' Zeit ver¬
fielen die Tempel schon. Paus. 9, 32, 5. 33, 3.
Vor den Mauern von H. verlor Lysaudros 394
v. C. Schlacht und Leben. Xen. Hell. 3, 5, 18 ff.
Plut. Ly s. 28 f.
Haliei s, 'AUels oder auch 'AlLv.r\, der Name
einer alten Ortfchaft in Argolis südlich von Her
mioite, ursprünglich eine Niederlassung herntio-
nischer Fischer und ßalzsieder, die dttrck) Zuwan¬
derung von Tirynthiern verstärkt wurde. Schon zur
Zeit Strabons scheint keine Ortschast dieses Namens
bestanden zu haben. Hdt. 7, 137. Strab. 8, 373.
Halicyae oder Halyciae, 'AIihvcci, Stadt aus
Sieilien zwischen Lilybaion und Entella. Lange
hatten sie die Karthager in Besitz-, zu Eicero's
Zeit war sie tributfreie Munieipalstadt. Cie. Verr.
2, 28. 3, 6. Diod. Sic. 14, 55. 22, 7.
Halikaruassos, 'AXlhuqvugoÖs, j. Budrun mit
Ruinen, bedeutendste Stabt in Karien am Ab¬
hänge eines steilen Felfens ant keramischen Meer¬
busen, mit einem durch die Insel Arkonnesos ge¬
bildeten Hasen. Sie war stark befestigt und hatte
im O. eine Akropolis (mit der berühmten Statue
des Ares von Leochares), im W. am Meere bie
Burg Salmakis (mit einer Quelle, bereu Waffer
verweichlichen sollte). Dorer aus Troizen uub Ar-
giver hatten sie gegrünbet; sie gehörte zur bori-
fchen Hexapolis, ans welcher sie aber in Folge
; eines Zwistes ausgestoßen wurde. Hdt. 1, 144.
7, 99. Unter ben Tyrannen, welche bort herrsch¬
ten, ist befoubers Lygdamis zu nennen, dessen
i Witwe Artemisia bei Salamis für Terxes kämpfte,