Full text: Düsseldorf im Wandel der Zeiten

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die Festung zu richten. Um Mitternacht standen das Schloß, der 
Marstall, das Kloster der Lölestinerinnen (jetzt Ratinger Straße 17 
und städtisches Pflegehaus) und viele Wohngebäude in Flammen. 
Vor den niederprasselnden Geschossen flüchteten die Bewohner nach 
auswärts und verbargen sich in Kellern und Gewölben. Ans 
Löschen dachte niemand. Die Pfälzer zogen sofort ab und machten 
erst in Elberfeld halt. Zurückgebliebenes Gesindel raubte Schätze 
und Wertsachen, die der Brand verschonte. Die Stadt erlitt durch 
die Beschießung einen Schaden, der weit mehr als eine Million Mark 
betrug. Nur mit großer Mühe war es geglückt, die wertvolle Ge- 
mäldesammlung und das Landesarchiv der Feuersbrunst zu ent¬ 
reißen. Der 
letzte mit Bil¬ 
dern beladene 
Wagen hatte 
eben das 
Schloß ver¬ 
lassen, als die 
ersten Ge¬ 
schosse nieder¬ 
schlugen. Der 
kostbare Schatz 
wurde nach 
Norddeutsch- 
land gerettet, 
vou wo er 
1801, leider 
nur für vier 
Jahre, zurück¬ 
kehrte. 
Das war 
die erste Be¬ 
grüßung unserer Stadt durch die Freiheitsheldeu. Sie überschritten 
diesmal noch nicht den Rhein, sondern zogen, zufrieden mit ihm 
als „Naturgreuze", wieder ab. Im Frieden zu Basel 1795 wurde 
den Franzosen das ganze linke Rheinufer preisgegeben, uuser 
heutiges Oberkassel und Heerdt also schon damals vom deutscheu 
Mutterlande getrennt. 
Doch schon im September 1795 erschien abermals eine starke 
französische Abteilung bei Heerdt. Sie hatte die Absicht, über den 
Rhein zu setzen und sich der Stadt Düsseldorf zu bemächtigen. Zu 
dem Zwecke fuhren die Franzosen 40 Kanonen auf der linken Rhein¬ 
seite auf und drohten die Stadt in Schutt und Asche zu verwandeln. 
Ihre Hauptmacht aber sollte den Rhein unterhalb Ürdingen über¬ 
schreiten. Die Österreicher standen bei Kalkum und hatten die Auf¬ 
gabe, den Rheinübergang zu verhindern. Uin die Aufmerksamkeit 
Beschießung t>cm Düsseldorf durch die Franzosen 
am 7. Oktober *794. 
Nach einem Aquarell im Historischen Museum.
	        
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