Full text: Römische Geschichte bis 133 v. Chr. (H. 4)

12 C. Die Unterwerfung der TTIittelmeerlänöer 
nach vermögen beisteuern - davon sollten sie der Juno Regina auf dem 
Hoentirt ein Geschenk weihen und ein Göttermahl gehalten werden. Die 
Freigelassenen sollten gleichfalls einen Betrag, zu dem jede nach ihren 
Verhältnissen gäbe, sammeln, um der Feronia ein Geschenk zu machen. 
C. Die Unterwerfung der Mittelmeerländer (264—133). 
I. Der erste punische Krieg. 
Unterschied zwischen Römern und Karthagern. 
Poltjbios VI 52. 
tvas nun die (Einzelheiten angeht, und zwar zunächst das Kriegs¬ 
wesen, so sind die Karthager für den Kampf zur See naturgemäß besser 
geübt und vorbereitet - haben sie doch die Kenntnis des Seewesens seit 
alters von den Vätern überkommen und treiben mehr Seehandel als 
alle Menschen. Die Römer dagegen sind für den Dienst zu Lande gründ¬ 
licher geübt als die Karthager; denn sie verwenden allen ihren (Eifer 
darauf, während die Karthager das Fußvolk völlig vernachlässigen und 
nur der Reiterei einige Sorgfalt zuteil werden lassen. Schuld hieran ist 
der Umstand, daß letztere sich fremder Soldtruppen bedienen, die Trup¬ 
pen der Römer dagegen nur aus (Einheimischen und Bürgern bestehen. 
Darum verdient auch in diesem Punkte der römische Staat den Vorzug 
vor dem der Karthager; denn die Hoffnung der Karthager, die Freiheit 
zu behaupten, beruht nur auf dem Mute der Söldner, die Römer aber 
können sich auf ihre eigene Tapferkeit und die Hilfe ihrer Bundesge¬ 
nossen verlassen. Daher vermögen auch die Römer, wenn sie anfangs 
einmal Niederlagen erlitten haben, diese wieder völlig auszugleichen; 
bei den Karthagern aber ist das Gegenteil der Fall. Die Römer kämpfen 
für ihr Vaterland und für ihre Kinder, daher lassen sie nie im Kampfes¬ 
eifer nach, sondern harren aus im Streite auf Leben und Eod, bis sie 
endgültig die Überlegenheit über ihre Feinde errungen haben. 
2. Die Schlacht bei Mqlii. 
Polybios I 23. 
Sobald d. Duilius von dem Unfall hörte, den der Führer der (rö¬ 
mischen) Seemacht erlitten hatte, übergab er den Befehl über das Land¬ 
heer den Tribunen und eilte zur Flotte. (Er hatte erfahren, daß die 
Feinde gerade das Gebiet von Isttjlä plünderten, und so segelte er mit 
seinem ganzen Geschwader dorthin. Als die Karthager seiner ansichtig 
wurden, gingen sie voll Freude und Kampfeseifer mit 120 Schiffen in 
See; auf die Unerfahrenheit der Römer sahen sie voll Verachtung herab. 
Huf der Fahrt hatten sie das Vorderteil aller Schiffe dem Feinde zu¬ 
gekehrt, und die ihnen etwa drohende Gefahr schätzten sie so gering ein,
	        
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