Die Staatsformen.
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Er schuf ein stehendes Heer, regelte das Steuerwesen, förderte Industrie,
Handel und Landwirtschaft. (Konkrete Ausführung!)
Friedrich Wilhelm I. vergrößerte und vervollkommnete das
stehende Heer, die Grundlage der unumschränkten Königsgewalt,
schuf eine einheitliche Verwaltung, die der Großvater schon ange-
strebt hatte,
betätigte sich auf den verschiedensten Gebieten als tüchtiger Staats¬
wirt und
stärkte so die unumschränkte Herrschergewalt. —
Konkrete Ausführung!
Friedrich der Große „war rastlos bemüht, die Fülle seiner
Herrschergewalt und seiner hohen Geistesgaben in den Dienst seiner Unter¬
tanen zu stellen." — Gleichfalls konkrete Ausführung durch die Schüler.
Anmerkung: Die weitere Entwicklung der Staatsformen in Frankreich und
Preußen kann natürlich erst bei der Betrachtung der Geschichte des neunzehnten Jahr¬
hunderts verfolgt werden. Doch werfen wir schon hier einen Blick voraus auf d i e
gegenwärtigen Zustände in unserm Vaterlande.
Heute ist das Königreich Preußen eine beschränkte Monarchie. Der
König herrfcht nicht mehr ^selbständig. Ec ist in seiner Herrschergewalt beschränkt durch
den Willen der Abgeordneten. Weitere Ausführung. (Genaueres über die preußische
Verfassung später!)
Welche Staatsformen haben wir also in der Geschichte kennen gelernt?
Die unumschränkte Monarchie, die beschränkte Monar¬
chie und die Republik.
Die beschränkte Monarchie kann sein
1. entweder eine ständische oder Lehnsmonarchie, wenn der
Herrscher in seiner Regierungsgewalt durch die Vorrechte der Stände
(Adel, Geistlichkeit und Städte) beschränkt ist,
2. oder eine verfassungsmäßige, beschränkte Monar¬
chie, in welcher Herrscher und Volksvertretung gemeinsam die
Regierung ausüben.
Auch bei der Republik müssen wir mehrere Arten unterscheiden:
1. Die Gewaltherrschaft einzelner (Frankreich 1789);
2. die P ö b e l h e r r s ch a f t: der besitzlose, unruhige und rohe Teil
des Volkes übt die Herrschaft aus (in Frankreich die Zeit nach der
Schreckensherrschaft);
3. die verfassungsmäßige Republik: an der Spitze steht
ein Präsident mit den Ministern. Sie und die gewählten Vertreter
des Volkes üben die Regierung aus. So ist es jetzt in Frankreich,
in der Schweiz und in den Vereinigten Staaten von Nordamerika.
Wir sehen: Frankreich hat die Staatsform, die wir dort am Ende
des 18. Jahrhunderts kennen lernten, verändert.
Aus der biblischen Geschichte kennt ihr noch eine andere Staatsform:
das alte israelitische Reich. Die Israeliten dachten sich Gott selbst an der
Spitze des Staates stehend, als seine Stellvertreter übten zunächst die Priester,
dann die Könige die Herrschaft aus. Konkretere Ausführung! Eine solche
Staatsform heißt Gottesherrschaft, Gottes st a a t.
Wir haben gefunden: Ein Staat kann auf mancherlei Weise regiert
werden. Nenne die Staatsformen, die wir keimen gelernt haben! Erkläre sie!