VIII
Vorrede.
fetten Träger der Weltereignisse bleiben müssen," hin und
wieder hervorgerufen hat. Diese Aeußernng ist durch den
Zusammenhang mit dem Vorhergehenden näher bestimmt und
beschränkt; es war aber nicht meine Meinung und konnte es
nicht sein, daß überall die Ereignisse um einzelne Personen
gruppirt werden sotten. Dadurch würde in vielen Fällen der
wahre geschichtliche Zusammenhang zerrissen werden; Vieles
würde in falschem Lichte erscheinen, und nimmermehr würde
man auf diesem Wege ein richtiges Bild von der geschichtli¬
chen Entwicklung der Menschheit gewinnen. Sind es doch
nicht die Menschen, welche die Zeit machen. Selten sind die
wahrhaft großen Männer, die schöpferisch einwirken auf ihre
Zeit; nicht jedes Jahrhundert hat sie aufzuweisen, und doch
sind auch sie mannichfach durch ihre Zeit bedingt und können
nur aus derselben heraus verstanden werden. Die eigentliche
Biographie gehört nur für die Vorstufe des wirklichen Ge¬
schichtsunterrichts; bei dem letzteren kann das biographische
Element weniger in dem Abrisse, welchen das Lehrbuch giebt,
als in dem Vortrage des Lehrers hervortreten. — So sei
denn das Büchlein auch für die Zukunft der freundlichen Nach¬
sicht empfohlen, die ihm schon bisher so vielfach zu Theil ge¬
worden ist; möge aber vor Allem Der, ohne Den all' unser
Wollen und Vollbringen ein vergebliches ist, es auch fernerhin
mit seinem Segen begleiten! Berlin, im October 1851.
Vorrede zur sechsten Auslage.
O ür diese, in weniger als Jahresfrist uöthig gewordene
neue Austage habe ich das Buch abermals einer sorgfälti¬
gen Durchsicht unterworfen; manche Abschnitte sind überar¬
beitet worden; namentlich sind die über die deutsche Literatur,
dem Zwecke des Buches entsprechend, wesentlich erweitert;
die Erzählung der Ereignisse ist bis ans die neueste Zeit fort¬
geführt. Ueberatt habe ich mich dabei an meine ausführliche
„Geschichte der Welt" angeschlossen, von welcher so eben der
Druck der zweiten Austage des ersten Bandes beendigt ist.
Berlin im Juni 1858. (g. ZA