Full text: Heimatkunde der Provinz Sachsen (Sachsen)

A. Die Thüringer Mulde. 
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Schutze der kaiserlichen Pfalz Tilleda erbaut. In den unsicheren Zeiten des 
Mittelalters gewährte die trotzige Bergfeste besonders den Nordhäuser Rauf- 
leuten Schutz, wenn sie, mit Waren reich beladen, von der Leipziger Messe zurück- 
kehrten. Oer bedeutendste Überrest der Burg ist der viereckige Bergfried, vom 
Volksmunde „Kaiser Friedrich" genannt. 
Der habgierige Bauer. 
Oer Sage nach fuhr einst ein Bauer Getreide nach Nordhausen. In der Nähe des 
Krjffhäusers trat ein Männlein zu ihm und wollte ihm die Jrucht abkaufen. Oer Bauer 
willigte ein, fuhr den Berg hinan und lud die Säcke vor einer Maueröffnung ab. In 
einer Halle sollte er das Geld dafür bekommen, varin standen große Rasten mit Gold, 
flbb. 43. Neptunsgrotte mit Steg und Seen in der Barbarossahöhle. 
(Nach einer Photographie von Bark, Frankenhausen) 
Silber und Edelsteinen. „Nimm dir davon so viel," sagte das Männchen, „als du in 
Nordhausen für dein Getreide erhalten würdest, aber ja nicht mehr." Da griff der Hab- 
gierige Bauer mit vollen Händen in einen Kasten und steckte sich seine weiten Taschen 
voll. Dann fuhr er schnell von dannen, denn er fürchtete, das Männlein würde den 
Betrug merken und ihm einen Streich spielen. Unterwegs wurden ihm seine Taschen 
immer schwerer. In einem Dorfe am Zuße des Berges hielt er an und wollte den er- 
wordenen Schatz zählen. 5lber o Schrecken! die schönen, glänzenden Goldstücke waren 
zu bleiernen, blinden Münzen geworden. 
Die Barbarossasage. 
Nach der Sage sitzt Friedrich Barbarossa schlafend an einem runden Steintisch im 
unterirdischen Gewölbe der Burg. Sein Haupt hat er in die Hand gestützt. Sein Bart
	        
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