Full text: Bilder aus der Kulturgeschichte unseres sächsischen Vaterlandes

aus Skassa erhielt 1721 bon August dem Starken den Auf¬ 
trag, alle Land- und Hauptstraßen des Kurstaates zu ber- 
messen, die nun mit steinernen Meilensäuleu bersehen wurden, 
Wobon heute noch biete erhalten sind. 
Leider waren die Verkehrswege nicht alle in solchem Zu¬ 
stande, daß sie bequem hätten befahren werden können. 
Endlich dienten auch mancherlei Schulen zur Begünsti¬ 
gung heimischer Arbeit. Prinz Xaber gründete 1765 die Berg¬ 
akademie in Freiberg i), die unter Abraham Werner (seit 
1773) einen Weltruf erlangte. Im Erzgebirge entstanden in 
vielen Orten Klöppelschulen. In der Lausitz, z.B. in 
Zittau und Lauban, gab es Spinnschulen. Das Volks¬ 
schulwesen freilich lag noch sehr im argen. Das Schulamt 
war ein Nebenberuf bon Handwerkern, inbaliden Soldaten 
und ehemaligen Bedienten, die für ihre Tätigkeit in der Schule 
unbedeutende Naturalleistungen (s. S. 34) und die Schul- 
pfennige bezogen, die jedes Kind wöchentlich mit in die Schule 
brachte. Der Kurfürst errichtete 1788 das Lehrerseminar 
in Dresden-Friedrichstadt. Einen Schulzwang gab es noch 
nicht. Erst das Generale bon 1805 machte den Eltern, die 
ihre Kinder zu Hause behielten, wenn sie sie bei der Arbeit 
brauchten, das Anhalten der Kinder zum Schulbesuch zur 
Pflicht. 
Literatur. 
K. A. Engelhardt, Handbuch der Erdbeschreibung der Kursächsischen 
Lande, 1. Aufl., Dresden 1801. L. Petermann, Sächsisch-Deutsche Geschichte, 
Bd. II, Meißen 1910. I G. Hunger, Denkwürdigkeiten zur Finanzgeschichie 
von Sachsen, Leipzig 1790. König, Die sächsische Baumwollindustrie am 
Ende des vorigen Jahrh., Leipzig 1899. 
x) Die Akademie für Forstwirtschaft in Tharandt wurde erst 1816 eine 
Landesanstalt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.