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Jugend und die Beamten, vor allem die Könige, die auf die dritte
Qttation vor ihnen erscheinen müssen und von ihnen bei der Gernsia an-
geklagt werden können. Es war ein äußerer Ausdruck ihrer Machtstellung,
daß sie allein vor dem Könige sich nicht erhoben.
B. Die dorische Zucht oder die spartanische Lebens-
weise. Innerhalb dieser Verfassung sollten nun die Bürger für
den Dienst des Staates durch ernste Zucht und harte Einfachheit
tüchtig gemacht werden. So sehr war die kriegerische Tüchtigkeit
die Hauptsache, daß auch ein Spartiate, dem es daran fehlte, degra¬
diert werden und ausnahmsweise selbst ein tüchtiger Helote in die
dorische Gemeinde aufgenommen werden konnte.
1) Die Erziehung. Die Einwirkung des Staates begann
gleich nach der Geburt; nach dem Urteil der Stammesältesten
wurden schwächliche Kinder in einer Schlucht des Taygetos aus-
gesetzt (mit Unrecht hat man den Ausdruck dahin abschwächen wollen,
sie seien unter die Kinder der an den Rändern des Gebiets, also
auch am Taygetos wohnenden Periöken versetzt worden). Bis zum
siebenten Jahr blieben die Knaben unter der Pflege der Weiber,
dann begann die öffentliche Erziehung unter der Leitung eines
eigenen Beamten (des paidonomos). a. Die Knaben wurden in
verschiedene Abteilungen und Unterabteilungen eingereiht, an deren
Spitze ein über 20 Jahre alter Jüngling stand, b. Die Erziehung
erstrebte körperliche Abhärtung: die Knaben schliefen auf Heu und
Stroh, später auf Schilfrohr; im Sommer und Winter waren sie
ohne Schuhe und spärlich bekleidet; sie erhielten nur spärliche Kost
(Stehlen erlaubt); Schmerzen mußten sie lautlos ertragen (Geiße-
lung am Altar der Artemis Orthia). Von gymnastischen Übungen
wurden Laufen und Springen, Ringen, Diskos- und Speerwerfen
geübt, außerdem kriegerische Tänze. Bald übertraf Sparta alle
Staaten in der Gymnastik. Doch wurde dabei nur kriegerische
Tüchtigkeit, nicht Gewandtheit im Sport erstrebt: in den olympischen
Spielen haben Spartaner selten gesiegt, c. Geistige Bildung war
nur soweit gepflegt, als sie dem Krieger nützlich erschien. Man
wollte keine Gelehrsamkeit, aber einen geübten und geschärften
Verstand (lakonische Reden!). Der Bildung des Gemüts und Willens
wegen wurde in Poesie und Musik unterwiesen: Mannhaftigkeit,
adeliger Sinn, Frömmigkeit und Gehorsam, Tapferkeit und Todes-
mut sollten durch die Gesänge eines Tyrtäos u. a. gepflanzt werden,
d. Diese Bildung durch den Staat wurde bis zum 30. Lebensjahr
fortgesetzt: die „werdenden Jünglinge" vom 18.—20. Jahr wurden
in den Waffen geübt und mit Erlernung des kleinen Krieges beschäftigt.
Die Jünglinge wohnten immer noch in besonderen Kasernen und
wurden durch die Krypteia für die Listen des Krieges vorgebildet
An gewissen Festen mußte die gesamte Jugend den erreichten Grad
der Bildung in Tanz und Gesang, im Turnen und in den Militari-