Full text: Oldenburgische Geschichte für Schulen

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Oldenburgische Geschichte für Schulen. 
Männer aus der Bahn, so wurden der Dichter Sturz und der Staatsmann 
und Gelehrte Öeder nach Oldenburg verschlagen. Bald darauf erreichte 
Der die dänische Fremdherrschaft ihr Ende. Großfürst Paul von Rußland, 
Austausch, Sohn der berühmten Kaiserin Katharina II., deren Bild im Audienzsaal 
Oldenburg £,e§ Schlosses zu Jever hängt, vollzog als Haupt der älteren Linie des 
an das Haus ^auye§ (ZMorp einen bedeutsamen Tausch mit dem König von Dänemark, 
®D_tl^rp wie es seine Mutter sechs Jahre vorher in einem Vertrage bestimmt hatte. 
Er verzichtete aus seinen Anteil an Holstein und bekam bafür die Grafschaft 
Oldenburg, trat sie aber sofort an Herzog Friedrich August, Fürstbischof 
von Lübeck, ab, damit so die jüngere Gottorpische Linie besser ausgestattet 
würde. 
Ergebnis der Das Ergebnis der dänischen Zeit war einigermaßen widerspruchsvoll, 
dänischen Die Könige hatten ben Bauernstanb befreit, bessen Wohlstanb in ber 
Zeit zweiten Hälste bes 18. Jahrhunberts stieg. Sie hatten ben neuen Deich¬ 
ring geschaffen unb jahrelang aus bie Einnahmen aus betn Lanbe 
verzichten müssen. Aber ber Steuerbruck würbe im Laufe ber Zeit groß, 
unb boch waren bie für bie Verwaltung unb bie Lcmbeswohlsahrt ausge- 
wanbten Summen auss knappste unb ärmlichste bemessen. Bei ber Schlu߬ 
abrechnung nahm bie dänische Regierung noch einen Kassenbestand von 
351000 Rt. aus dem Lande mit fort. Die Bevölkerung dachte kühl 
genug, um nicht die Wirksamkeit der Statthalter, die das alles schließlich 
vertreten mußten, richtig einzuschätzen. In besonders schlechter Erinnerung 
stand der Gras Lhnar. Gewiß, die dänische Staatsregierung fand in den 
maßgebenden Kreisen ihre Lobredner, hatte doch die Wiege des Königs- 
gefchlechtes an der Hunte gestanden; die Reichshauptstabt Kopenhagen 
übte auf manchen Olbenburger ihre Anziehungskraft aus. Aber eine rechte 
Vaterlanbsliebe konnte sich gegenüber bem landfremden Staatswesen nicht 
entwickeln. 
§ 16. 
Herzog Friedrich August. 1773—1785. 
Das Haus Fürstbischof Friedrich August war ber erste Herrscher aus bem Hause 
Gotlorp von ©ottorp. Sein Bruber Adolf Friebrich war König von Schweben; ber 
1773 bis zur anbete Bruder Georg Lubwig war General Friebrich bes Großen gewesen, 
Gegenwart ^atte sich mit diesem aber nach der Schlacht bei Torgau überwarfen und 
Friedrich war bald darauf gestorben, fein Sohn war Peter Friedrich Ludwig, der 
Augusts spätere Herzog von Oldenburg. Friedrich Augusts Schwestertochter war 
Verwandt- foje Kaiserin Katharina II. von Rußland, ihr Gemahl Peter III. war das 
schaft Oberhaupt der älteren Linie des Hauses ©ottorp. Mit diesem Verwandten¬ 
kreise stand Friedrich der Große insofern in Beziehung, als seine Schwester 
Ulrike die Gemahlin des Königs Adolf Friedrich wurde unb fein Bruber
	        
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