Full text: Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums

116 
im karthagischen Gebiete wohnenden Völker nicht Unterthanen, 
sondern Karthagos Schutzverwandte. Sie dienten im karthagi¬ 
schen Heere als Söldner, in welchem man sie als kriegstüchtige, 
zäh ausdauernde Truppen hochschätzte. 
Hannibal betrachtete den Krieg in Spanien nur als Vor¬ 
bereitung aus den großen Krieg mit den Römern, welcher als 
Kamps um die herrschast ans dem Mtttelmeere und in dessen 
Küstenländern ausgesagt und geführt werden mutzte. Als Feld¬ 
herr eines ihm ergebenen Heeres blieb Hannibal vom Senat 
in Karthago ziemlich unabhängig, der ihm deshalb auch nicht 
wohlwollte; doch Las Volk vergötterte ihn als Rächer der 
Nationalehre, und den Haß gegen Rom teilte auch der Senat, 
so sehr er anderseits den Hannibal an der Spitze eines sieg¬ 
reichen Heeres fürchtete. Als Hannibal also den Ebro erreicht 
hatte, welchen er gegen Willen der Römer nicht überschreiten 
sollte, lag ihm zunächst daran, einen Vorwand zum Kriege mit 
Rom zu finden. Um eine Veranlassung zum Überschreiten des 
Ebro zu erhalten, gelang es Hannibal durch allerlei Intriguen, 
die iberische Republik Sagunt am Ebro mit den Edetanern in 
Valencia zu verfeinden, denen Hannibal beistand, wogegen die 
Römer, in den Jllyrischen Krieg verwickelt, sür das ihnen be¬ 
freundete Sagunt nichts thun konnten oder nichts thun mochten. 
Sagunt, nicht weit vom Meere auf den Ausläufern der Berge 
gelegen, welche Kastilien von Aragonien trennen, ward daher 
von Hannibal belagert, nach acht Monaten erstürmt, aus¬ 
geplündert, aber nicht zerstört, wie die Römer berichten. 
Jetzt schickten die Römer eine Gesandtschaft an Hannibal, 
um sich bei diesem sür die Stadt zu verwenden, mit welcher 
Rom befreundet war. Doch Hannibal wies sie an den Senat 
in Karthago als an seine Oberbehörde. Der Senat hörte die 
Beschwerden der Gesandtschaft an, meinte aber, Hannibals 
That sei weder ungesetzlich, noch ein Vertragsbruch. Da legte
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.