Full text: Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums

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6. Das makedonische Heer im Gegensatz zu dem persischen. 
Als Danus (490 v. Chr.) auszog, um Griechenland zu 
einer persischen Provinz zu machen, konnte er wohl nicht ahnen, 
daß nach beinahe hundert Jahren Persien unter einem andern 
Darius von einem Häuflein Macedonier wurde erobert sein 
und fortan Griechen als Herrscher erhalten werde. Alexander 
hielt es für seine Lebensaufgabe, Persien zu erobern, dessen 
geringe Widerstandskraft er recht gut kannte. Denn er hatte 
nicht nur alle Berichte griechischer Reisenden über Persien ge¬ 
lesen, sondern auch sichere Nachrichten über die Heeresverfassung, 
Kriegsweise, Straßen, Flüsse, Gebirge u. s. w. eingezogen, so- 
daß er die Erfolge seiner Unternehmung im voraus abschätzen 
konnte. Als er seine Vorbereitungen vollendet hatte, ließ er 
den Antipater als Reichsverweser in Macedonien zurück und 
übergab ihm 12 000 Mann Soldaten, um Griechenland, Jllyrien 
und Thracien in Gehorsam zu erhalten. Auch verschenkte er 
alle seine Besitzungen in Macedonien an seine Freunde, selbst 
Domänen und Hafenzölle, weil er gewiß war, in Asien dafür 
reichen Ersatz zu finden. „Was bleibt dir denn, wenn du alles 
verschenkst V frug ihn Perdikkas erstaunt. „Die Hoffnung!" er¬ 
widerte der König, worauf Perdikkas auch seinen Anteil an 
den Geschenken mit den Worten zurückwies: „Laß uns, die wir 
mit dir kämpfen, die Hoffnung mit dir teilen!" Viele Generale 
folgten diesem Beispiele, welches auch den ritterlichen Adel und 
das ganze Heer begeisterte. Da die Heeresrüstung dem jungen 
Könige gegen 200000 Thaler kostete, so blieben ihm beim Ab¬ 
marsch aus Macedonien nnr 18 000 Thaler in der Kriegskasse 
übrig. Er aber dachte, je reicher der Feind ist, um so mehr 
kann man gewinnen, und in der That war Persien an Um-
	        
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