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ihren Gebieter wechselten, was konnte da eigentlich das
„Vaterland“ sein, und was konnte für dasselbe ge¬
schehen ? — Hur einige Einrichtungen seien noch hier er¬
wähnt, die das ganze (Dittelalter beherrschten: Cs waren
dies das deutsche Rittertum mit seinen strengen Chr-
gesetzen, seiner Kraft und (Dacht; die Zünfte, die
Einigkeit und Ordnung unter den Bürgerstand brachten;
der Eifer der Geistlichkeit inbezug auf die
Erhaltung der Wissenschaften und der Bil¬
dung der Jugend: — welche dem ganzen, großen,
deutschen Vaterlande, so zersplittert es auch in seinen
einzelnen Heilen sein mochte, Nutzen brachten und mittel¬
bar zur Förderung der saunst beitrugen und Anregung
zu den Erfindungen gaben, welche die Deutschen bei
allen Völkern berühmt machten. Ich erwähne nur die
Erfindung des S ch iejzp ulvers, das ja eine voll¬
ständige Umwälzung im Kriegswesen hervorrufen
mutzte, durch den Sranziskanermönch 13 e r t h o l d
Schwarz im Jahre 1350; die Erfindung der
Buchdruckerkunst durch Johannes Guten¬
berg im Jahre 1440; eine Erfindung, welche alle bis
dahin gemachten an Großartigkeit und Bedeutung über¬
treffen dürfte; endlich die Erfindung der Taschen¬
uhren im Jahre 1509 durch den nürnberger Uhrmacher
Peter ßerlein.
Im Jahre 1453 zogen die Orken von Asien
her über den Bosporus, um sich in den Besitz von
Konstantinopel, dem alten Byzanz, zu setzen. Die
Stadt wurde rasch erobert. Der letzte Griechenkaiser,
Konstantin XI., welcher mit geringen Streitkräften seine
Bauptstadt aufs tapferste verteidigte, fand dabei den
Cod, und von der Kuppel des Sophiendomes, auf
welchem bisher das Kreuz der Christen gestrahlt hatte,
thronte jetzt der Balbmond (Dohammeds. (Bit Wehmut
und Trauer blickten die christlichen Nationen Curopas
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