— III —
Vorwort.
Es ist eine bekannte und schon oft beklagte Tatsache, daß
der Badener mit der Geschichte seines Heimatlandes im allge¬
meinen nur wenig bekannt ist. Die Schuld daran trägt zum
größten Teil die Schule, oder besser gesagt, das Buch, das dem
Geschichtsunterricht zugrunde gelegt wird. Mag der Lehrer in
seinen Vortrag auch noch so viel aus der badischen Geschichte
einflechten, das meiste davon wird nicht fest und darum nicht
lang im Gedächtnis des Schülers haften bleiben. Bis heute ist
noch kein Geschichtsbuch vorhanden, bei dem, wie es doch wohl
die amtlichen Lehrpläne schon seit längerer Zeit verlangen, d i e
badische Geschichte jeweils in die allgemeine
deutsche eingeflochten ist. Die Gründe hierfür lie¬
gen meist in dem Verleger, der eben seinem Buch aus geschäft¬
lichen Rücksichten auch noch außerhalb der gelb-roten Grenz¬
pfähle Absatz verschaffen will. Daneben dürfen freilich die
Schwierigkeiten auch nicht verkannt werden, die bei der Aus¬
arbeitung eines solchen Lehrbuches der Geschichte aus dem
Wege zu räumen sind.
Nun gibt es aber, wenigstens für die Ober kl affen unserer
höheren Schulen, noch ein anderes Mittel, dem Verlangen des
Lehrplans zu entsprechen: D i e Benützung von Ge-
fchichtsquellen. Aus diesem Gedanken heraus entstand
das Quellenbuch zur badischen Geschichte, das in seinen ein¬
zelnen Teilen durch mehrjährigen Unterricht in den Ob er¬
fassen bereits erprobt wurde. Dem Kundigen wird es nicht
schwer fallen, an der Hand des Quellenbuches auch den Anfor¬
derungen des neuen Lehrplans vom 12. Juni 1912 gerecht zu
werden.