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Kurfürst August will eine Elle u. s. w. einführen (1556).
27. Klagelied über den Tod des Kurfürsten Moritz (1553).
Xlber den Tod des Kurfürsten Moritz wurde folgendes Lied gedichtet:
„Mit Schwarz thu Dich bekleiden, Oft kam er triumphierend
O deutsche Nation; Mit Fahnen aus dem Krieg.
Reu, Klag und hab groß Leiden, Da halfst Du jubilieren,
Jetzt ist Dein Held davon, Denn Dein Fried war sein Sieg.
Deines Reiches Schutz und Vater gut, Nun sieh ums Grab die Fahnen an;
Moritz, der Fürst von Sachsen, Weil er im Krieg ist blieben,
Der hatt ein starken Mut. So trauert jedermann.
Hätt er noch sollen leben,
Viel Freud gewesen wär
Im ganzen Reich; merk eben!
Nun kommt mit Trauern her:
Gen Freiberg in sein Vaterland
Der Leib zur Ruh begraben,
Die Seel hat Gottes Hand."
28. Kurfürst August will eine Elle, ein Maß und ei» Ge¬
wicht einführen (1556).
XOie richtig Kurfürst August die Bedürfnisse seines Landes er¬
kannte, ist aus der folgenden Verordnung ersichtlich:
„An alle Ämter und Städte.
Lieben Getreuen! Da Wir bedacht find, in Unsern Landen und
Ämtern allenthalben eine Elle, Maß und Gewicht anzurichten und zu
verordnen, dazu Wir denn des jetzigen gebräuchlichen Maßes, Ellen und
Gewichtes bedürfen, also begehren Wir, ihr wollet einen geeichten richtigen
Eimer, Kandel, Scheffel, Elle und Pfund, wie die jetzt bei euch in Unserm
Amte und Stadt gebraucht werden, auf gleiche Darlegung von Ausstellung
dieses Briefes anzurechnen, in drei Wochen gen Dresden überschicken, und
Unserm Schloffer daselbst und lieben Getreuen Ambrosius Ehrich sonderlich
gezeichnet und gemerkt überantworten lassen. Wo auch bei euch in Unfenn
Amte oder Stadt verschiedene Maße wären, fo werdet ihr Uns solches
zu berichten wissen. Also geschieht Unsre Meinung.
Gegeben zu Moritzburg, den 14. November 1556."
29. Ein deutsches Wort des Kurfürsten August (1559).
- XTach dem Frieden von Cateau-Cambräsis 1159 schrieb der Kur¬
fürst August von Sachsen, als er die Nachricht vom Abschlüsse desselben
erhalten hatte, an den Herzog Heinrich von Braunschweig:
„Es hätte aber unsers Erachtens des heiligen Reichs Notdurft wohl