7. Die griechische Vorzeit. 
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„Am ersprießlichsten ist, um glücklich zu sein, 
Ein besonnener Sinn; nie frevle darum 
An der Götter Gesetz! Der Vermessene büßt 
Das vermessene Wort mit schwerem Gericht; 
Dann lernt er zuletzt, 
Noch weise zu werden im Alter." 
Erste Periode. 
Von den ältesten Zeiten bis zum Anfange der Perser- 
kriege, 500 v. Chr. Das Heldenzeitalter und die 
Staatenbildung. 
§ 7. Die griechische Vorzeit. 
!♦ Die Mykenische Periode. Die älteste Periode der 
griechischen Geschichte, von der wir nur durch Ausgrabungen Kenntnis 
haben, nennt man nach der Stadt Mykene in Argolis, wo die 
wichtigsten Funde gemacht wurden, die Mykenische. Der deutsche 
Forscher Heinrich Schliemann hat neben seinen Ausgrabungen 
aus dem Berge von Hissarlik in Troas^), aus dem nach seiner manns 
Meinung örtlich übereinander, zeitlich nacheinander sieben Städte gelegen 
haben sollen, auch in Mykene und Tiryns in Argolis und in 
Orchomenos in Böotien eine ganze Reihe von Festungsbauten, 
Palästen, Burgen, Kuppel- und Schachtgräbern ausgedeckt, in denen 
Geräte der verschiedensten Art, Becher, Schmnckgegenstände aus Gold, 
Krüge und Vasen, Glas- und Bernsteinarbeiten, endlich Goldmasken 
aus dem Antlitz der Leichen gesunden wurden^). Sie verraten eine 
schon ziemlich lange Entwicklung des Kunsthandwerkes und zeigen meist 
eine Verwandtschast mit orientalischen Arbeiten. Solche Sitze einer 
alten Kultur finden sich im ganzen östlichen Küstenlande, und 3)^tueI"^e 
sie gehören wohl dem 15.—11. Jahrhundert v. Chr. an. Die Mauern 
der Befestigungen sind vielsach aus gewaltigen, meist nur roh zu- 
behauenen Felsblöcken aufgetürmt und wurden früher „kyklopifche 
Mauern" genannt. Besonders berühmt sind der Palast von Mykene 
mit dem Löwentor, serner der von Tiryns, unter den Gräbern das 
J) Vgl. Teil I S. 10 f. Ein großer Teil der Schliemannschen Funde wird in 
dem Berliner Museum für Völkerkunde aufbewahrt.
	        
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