Full text: Von den ältesten Zeiten bis zum Westfälischen Frieden (Teil 1 = 5. und 4. Kl.)

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forderten Land, das ihnen abgeschlagen wurde. Da verwüsteten 
sie das Gebiet der Römer, schlugen ihre Heere und drangen bis 
Italien vor. Als sie sich getrennt hatten, besiegte sie der römische 
Feldherr Marius in zwei blutigen Schlachten. Tapser stritten die 
Männer, und selbst die Frauen verteidigten das Lager, töteten 
ihre Kinder und dann sich selbst, um nicht in die Knechtschaft der 
Römer zu fallen. Zuletzt mußten diese noch mit den Hunden der 
Germanen kämpfen. Die Römer hatten gesiegt, aber lange dachten 
sie mit Schrecken an solche Feinde. Die Germanen fielen auch 
immer wieder in das römische Reich ein. Ein Feldherr der 
Römer, Julius Cäsar, hatte bereits das Land auf der linken 
Rheinseite erobert; aber die Einfälle der Germanen hörten nicht 
auf. Da beschloß der Kaiser Augustus, ganz Deutschland zu 
unterwerfen. Sein Stiefsohn Drusus drang über den Rhein vor 
und kam mit einem starken Heere bis zur Elbe. Mehr noch als 
Drusus mit dem Schwerte richtete fein Bruder Tiber ins durch 
List aus. Er gewann durch Geld und Ehrenstellen angesehene 
Männer und wußte die Stämme in Zwietracht zu bringen. So 
wurde endlich das Land zwischen dem Rheine und der Elbe dem 
römischen Kaiser unterworfen. Varus, sein Statthalter, verlegte 
sein Hauptlager auf die rechte Rheinseite und behandelte die 
Germanen wie unfreie Leute. Sie durften nicht mehr selbst Recht 
sprechen, sondern römische Richter richteten über sie in römischer 
(lateinischer) Sprache und verurteilten sie zu schmählichen Strafen, 
wie zu Rutenhieben. Schwere Abgaben drückten das Volk. Die 
Schande erschien den Deutschen, die ihre Freiheit über alles 
liebten, unerträglich; sie wollten von einem fremden Volke nicht 
wie Sklaven behandelt werden. 
2. Armin, der Befreier. 
Seine Person und römische Bildung. Hermann oder Arminius, 
ein junger Edler aus dem Stamme der Cherusker, war in Rom er¬ 
zogen, hatte römische Bildung genossen und die römische Kriegsweise 
kennen gelernt. Aber sein Herz war deutsch geblieben und schlug 
warm für sein Volk und Vaterland. Als er in die Heimat zurück¬ 
kehrte, sah er die Schmach seines Volkes und beschloß voll Zorn 
über den Übermut der Römer, es zu befreien. Er mußte aber.
	        
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