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forderten Land, das ihnen abgeschlagen wurde. Da verwüsteten
sie das Gebiet der Römer, schlugen ihre Heere und drangen bis
Italien vor. Als sie sich getrennt hatten, besiegte sie der römische
Feldherr Marius in zwei blutigen Schlachten. Tapser stritten die
Männer, und selbst die Frauen verteidigten das Lager, töteten
ihre Kinder und dann sich selbst, um nicht in die Knechtschaft der
Römer zu fallen. Zuletzt mußten diese noch mit den Hunden der
Germanen kämpfen. Die Römer hatten gesiegt, aber lange dachten
sie mit Schrecken an solche Feinde. Die Germanen fielen auch
immer wieder in das römische Reich ein. Ein Feldherr der
Römer, Julius Cäsar, hatte bereits das Land auf der linken
Rheinseite erobert; aber die Einfälle der Germanen hörten nicht
auf. Da beschloß der Kaiser Augustus, ganz Deutschland zu
unterwerfen. Sein Stiefsohn Drusus drang über den Rhein vor
und kam mit einem starken Heere bis zur Elbe. Mehr noch als
Drusus mit dem Schwerte richtete fein Bruder Tiber ins durch
List aus. Er gewann durch Geld und Ehrenstellen angesehene
Männer und wußte die Stämme in Zwietracht zu bringen. So
wurde endlich das Land zwischen dem Rheine und der Elbe dem
römischen Kaiser unterworfen. Varus, sein Statthalter, verlegte
sein Hauptlager auf die rechte Rheinseite und behandelte die
Germanen wie unfreie Leute. Sie durften nicht mehr selbst Recht
sprechen, sondern römische Richter richteten über sie in römischer
(lateinischer) Sprache und verurteilten sie zu schmählichen Strafen,
wie zu Rutenhieben. Schwere Abgaben drückten das Volk. Die
Schande erschien den Deutschen, die ihre Freiheit über alles
liebten, unerträglich; sie wollten von einem fremden Volke nicht
wie Sklaven behandelt werden.
2. Armin, der Befreier.
Seine Person und römische Bildung. Hermann oder Arminius,
ein junger Edler aus dem Stamme der Cherusker, war in Rom er¬
zogen, hatte römische Bildung genossen und die römische Kriegsweise
kennen gelernt. Aber sein Herz war deutsch geblieben und schlug
warm für sein Volk und Vaterland. Als er in die Heimat zurück¬
kehrte, sah er die Schmach seines Volkes und beschloß voll Zorn
über den Übermut der Römer, es zu befreien. Er mußte aber.