in einer ungeteilten Seitenkapelle des Domes zn Speier. Da
erst wurde ber Bann aufgehoben und ber Kaiser neben seinem
Vater unb Großvater im Dome selbst beigesetzt. Schwer hatte
Heinrich in seiner Jngenb gefehlt; aber bas Unglück hatte ihn
gebessert. Er war im Alter milbtätig, nahm sich ber Armen unb
Bebrängten an. Daher beklagte bas Volk feinen Tod. Sein
Sohn Heinrich V., der ihm folgte, schloß mit dem Papste einen
Frieden, den man das Wormser Konkordat nennt. Danach
wurden die Bischöfe von der Geistlichkeit frei gewählt. Der
Papst übergab ihnen einen Ring und einen Stab und fetzte sie
dadurch in ihr geistliches (kirchliches) Amt ein; der Kaiser über¬
reichte ihnen das Zepter und belehnte sie dadurch mit den welt¬
lichen Gütern.
10. Friedrich Barbarossa.
Wahl und Person. Mit Heinrich V. war das fränkische
Hans ansgestorben. Die Fürsten wählten zunächst Lothar von
Sachsen und nach dessen Tode Konrad III., mit dem das tapfere
Geschlecht der Hohenstaufen auf den Thron kam. Es hat mit
aller Kraft danach gestrebt, das Kaisertum zur alten Herrlichkeit
zu erheben, die weltliche Macht der Päpste zu brechen. Auf
Konrat) III. folgte Friedrich I., den seine Zeitgenossen den Rot¬
bart (Barbarossa) nannten. Es gab damals im Reiche zwei
Parteien, die hohenftaufifche, Waiblinger, auch Ghibellinen genannt,
und die der Welfen oder Gneisen. Die Welfen hielten es meist mit
den Päpsten gegen die Hohenstaufen. Friedrich wurde von beiden
Parteien gewählt, weil er auch mit den Welfen verwandt war.
Früher war es zwischen beiden Parteien zu heftigen Kämpfen
gekommen. („Hie Welf, hie Waibling!" Die treuen Weiber zu
Weinsberg.) Der unselige Streit wurde durch Friedrich völlig
beigelegt.
Friedrich war von mittlerer Größe. Sein blondes Haar
kräuselte sich über der Stirn, seine Augen waren scharf und
durchdringend, feine Gesichtszüge heiter. Er war von fröhlichem
Sinne, von hohem Mute und großer Kraft. Alle Fürsten leisteten
ihm den Eid der Treue. Im Münster zu Aachen empfing er
die Krone.