Object: Handbuch der Geschichte der Lande Braunschweig und Lüneburg

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Erstes Buch. Erster Abschnitt. 
ster Gertrud dessen Erbgüter in Besitz nahm. Dadurch schien dem Kai¬ 
ser der Sieg gewonnen; er stürmte und gewann Braunschweig, legte eine 
starke Besatzung in das dortige Schloß und zwang Gertrud zur Flucht 
Aber die Bürger der Stadt erschlugen 1093 die kaiserlichen Knechte und 
führten Gertrud in ihr Erbe zurück, durch deren Verbindung mit dem 
Grafen Heinrich dem Fetten, dem Sohne Otto's von Nordheim, die bru- 
nonischen Güter mit den nordheimischen vereinigt wurden. Seit dieser 
Zeit ließen die Kampfe Heinrichs in Sachsen nach. Um so mehr konnte 
Herzog Magnus an den Schutz der Ostgrenze seines Landes gegen die 
Slaven denken. Nur durch seine Unterstützung konnte sich Heinrich, ein 
Sohn des gemordeten Gottschalk, in der Herrschaft über die Obotriten be¬ 
haupten. Im Jahre 1106, als der von seinem Sohne verrathene Hein¬ 
rich IV. bei Lüttich endete, erlosch mit Magnus der Mannsstamm der 
billingischen Herzoge. Von zwei Äöchtern, die er hinterlassen, war die 
altere, Eilike, mit dem Grafen Otto von Ballenstedt, die jüngere, Wulf¬ 
hilde, mit Herzog Heinrich dem Schwarzen von Baiern, aus dem Hause 
der Welsen, verheirathet. Magnus wurde in dem Michaeliskloster zu 
Lüneburg bestattet. 
F u u f t e s Kapitel. 
Sachsen unter dem Hause Süpplingenburg. 
Heinrich V., der Nachfolger des unglücklichen Heinrichs IV., verlieh an 
Lothar von Süpplingenburg, welcher ihm im Kampfe gegen den Vater 
Unterstützung gewahrt hatte, das durch den Tod von Magnus erledigte 
Herzothum Sachsen. Lothar, der Sohn des bei Hohenburg gefallenen 
Grafen Gebhard von Querfurt, Herr der Umgegend von Schöningen und 
Helmstedt, war mit Richeza, der Erbtochter des durch seinen Güterbesitz 
ausgezeichneten Grafen Heinrichs des Fetten von Nordheim, vermahlt- 
Vermöge dieser Verbindung erbte er, als 1101 Graf Heinrich im Kriege 
gegen die Friesen siel, nicht nur die nordheimischen Güter, sondern auch 
die Besitzungen der Brunonen, welche von Gertrud auf deren Tochter 
Richeza übergingen. Ueber Nordalbingien hatte Magnus, nach dem Tode 
seines Oheims Hermann, einen eigenen Grafen gesetzt; als dieser eines 
raschen Todes starb, übergab Lothar das Grenzland dem ritterlichen Gra¬
	        
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