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Stände suchten in ihren Gebieten die Einheit des Glaubens zu
erhalten. So kam es in Deutschland zu keinem rechten
Frieden. Man fürchtete, daß der Religionskrieg wieder ausbrechen
würde. Es entstand ein Bund der Evangelischen, die Union, und
ein solcher der Katholiken, die Liga.
Die Jesuiten. Dazu war ein neuer katholischer Orden ent¬
standen, der es sich zur Hauptaufgabe machte, die Ketzerei auszu¬
rotten. Dieser Orden war von dem Spanier Ignaz von Loyola
gestiftet. Er zeichnete sich anfangs durch Werke der Barmherzig¬
keit aus. Ein Nachfolger des Stifters aber stellte ihm die Auf¬
gabe, die Einheit des Glaubens herzustellen. Die Mitglieder des
Ordens schwören, ihren Vorgesetzten blind zu gehorchen, ihre
Befehle auszuführen, ohne sie zu prüfen. Der Orden nannte sich
„Gesellschaft Jesu". Er verbreitete sich schnell über die ganze
christliche Welt und trieb auch eifrig Mission unter den Heiden.
Die Jesuiten schlossen sich nicht in Klöster ein, sondern gingen
vielmehr predigend und lehrend unter das Volk, gründeten auch
Schulen, um die Kinder für den katholischen Glauben zu gewinnen.
Mitglieder des Ordens traten auch in den Dienst des Staates,
wurden gern Beichtväter der Fürsten, um sie zum Eifer für den
katholischen Glauben anzuspornen.
i6i8-i648 16. Der Dreißigjährige Krieg.
Veranlassung. Auf Ferdinand I., Karls V. Bruder, war in
Österreich und Böhmen Maximilian II. gefolgt. Beide trugen
auch die deutsche Krone. Maximilian war den Evangelischen
freundlich gesinnt, ja, er wäre vielleicht selbst evangelisch geworden,
wenn seine Verwandten ihm nicht gedroht hätten, ihn zu ent¬
thronen, wenn er dem katholischen Glauben abtrünnig würde.
Er mußte seine beiden Söhne Rudolf und Matthias nach Spanien
schicken, wo sie von den Jesuiten erzogen wurden. Sie folgten
ihm nacheinander auf dem Throne. Rudolf gab den Böhmen
den Majestätsbrief, wonach den Untertanen weltlicher Herren
gestattet war, evangelische Kirchen zu bauen. Als nun auch
Untertanen von Klöstern von dieser Freiheit Gebrauch machten,
ließ Matthias es zu, daß die eine Kirche geschlossen, die andere
niedergerissen wurde. Die Evangelischen beschwerten sich beim
Kaiser, wurden aber mit harten Worten abgewiesen. Nun