Full text: [Cursus 2] (Cursus 2)

112 
l 
Afrika. 
erfordernden Ackerbaues; die wenigen Fabrikate, die er 
verlangt, kann er sich durch den natürlichen Reichthum 
seines Landes ohne Mühe verschaffen. Daher die große 
Seltenheit der Manufakturen, die sich bei den innern 
Völkerschaften nur auf baumwollene Zeuge und gefärb¬ 
tes Leder einschränken. Auch der Afrikanische Handel 
kommt mit dem Handel der andern Welttheile (ohne 
Australien) in keine Vergleichung. Der äußere Handel 
ist in den Handen der Europäer, nur die Ostküste wird 
auch von Arabern und Indiern besucht. Die Europäer 
holen aus Afrika hauptsächlich Getraide, Baumwolle, 
Gummi, Elfenbein, Gold, Kupfer und Sklaven. Der 
innere Handel, der Salz, Datteln, Goldstaub und 
Sklaven zu Hauptgegenftanden hat, ist, aus Mangel 
an Küsten, Flüssen und Kanälen, bloß Karawanen¬ 
handel, und wegen der schrecklichen Wüsten und uner¬ 
träglichen Hitze, höchst mühselig und gefährlich. Die 
Karawanen durchkreuzen das Land nach mancherley Rich¬ 
tungen und gehen über die Erdenge nach Mekka in 
Arabien. 
Einwohner: Ueber ihre Zahl laßt sich kaum 
eine Muthmaßung wagen; man schätzt sie auf ioo bis 
200 Millionen. Nach den neuesten Nachrichten vom 
Innern muß dieser Erdtheil weit stärker bevölkert seyn, 
als man bisher geglaubt hat. Ureinwohner sind: 
i) die Negern, so weit dascheiße Klima reicht; sie 
haben alle einerley körperliche Bildung, durch die sie 
sich auszeichnen, reden aber mehrere ganz verschiedene 
Sprachen; 2) die Kopten in Aegypten, Ueberreste 
der alten Aegypter, deren Sprache aber mit der Grie¬ 
chischen und Arabischen Sprache vermischt ist, und nur 
noch in der Kirche lebt; g) die Kabilen, Berbern 
oder Brebern, auf der Nordafrikanischen Küste, 
aber
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.