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Afrika.
erfordernden Ackerbaues; die wenigen Fabrikate, die er
verlangt, kann er sich durch den natürlichen Reichthum
seines Landes ohne Mühe verschaffen. Daher die große
Seltenheit der Manufakturen, die sich bei den innern
Völkerschaften nur auf baumwollene Zeuge und gefärb¬
tes Leder einschränken. Auch der Afrikanische Handel
kommt mit dem Handel der andern Welttheile (ohne
Australien) in keine Vergleichung. Der äußere Handel
ist in den Handen der Europäer, nur die Ostküste wird
auch von Arabern und Indiern besucht. Die Europäer
holen aus Afrika hauptsächlich Getraide, Baumwolle,
Gummi, Elfenbein, Gold, Kupfer und Sklaven. Der
innere Handel, der Salz, Datteln, Goldstaub und
Sklaven zu Hauptgegenftanden hat, ist, aus Mangel
an Küsten, Flüssen und Kanälen, bloß Karawanen¬
handel, und wegen der schrecklichen Wüsten und uner¬
träglichen Hitze, höchst mühselig und gefährlich. Die
Karawanen durchkreuzen das Land nach mancherley Rich¬
tungen und gehen über die Erdenge nach Mekka in
Arabien.
Einwohner: Ueber ihre Zahl laßt sich kaum
eine Muthmaßung wagen; man schätzt sie auf ioo bis
200 Millionen. Nach den neuesten Nachrichten vom
Innern muß dieser Erdtheil weit stärker bevölkert seyn,
als man bisher geglaubt hat. Ureinwohner sind:
i) die Negern, so weit dascheiße Klima reicht; sie
haben alle einerley körperliche Bildung, durch die sie
sich auszeichnen, reden aber mehrere ganz verschiedene
Sprachen; 2) die Kopten in Aegypten, Ueberreste
der alten Aegypter, deren Sprache aber mit der Grie¬
chischen und Arabischen Sprache vermischt ist, und nur
noch in der Kirche lebt; g) die Kabilen, Berbern
oder Brebern, auf der Nordafrikanischen Küste,
aber