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aber auch höchste Zeit. Denn jetzt sanken die Stengel zu Boden und
versanken in einem Haufen schwarzer Erde, die emporgewühlt und
emporgeschleudert wurde. Und jetzt streckte sich aus dem schwarzen
Erdhügel eine spitze Schnauze hervor, und dann guckten ein paar
sehr kleine Äuglein scheu nach allen Seiten herum. Nun stieg der
Maulwurf heraus aus dem Loch und schaute hinüber zum nächsten
Feld, wo eine Wühlmaus zwischen den Halmen spazieren ging. „Es
ist rein gar kein Arbeiten da unten," sagte der Schwarze und zeigte
ihr die zerschnndenen Pfoten; „die Schnauze stößt man sich blutig.
Stein und nichts als Stein. Ganze Mauern stecken da unten in der
Erde; ganze Häuser müssen da vergraben und verschüttet sein; der
stärkste Maulwurf kommt nicht durch." — „Ist bei mir da herüben
nicht besser," sagte die Maus und ging ihm ein paar Schritte ent¬
gegen. „Denke dir, bei mir liegen sogar alte Topfscherben, drei rostige
Nägel, ein Stück zerbrochenes Fensterglas und ein halbes Dutzend
Dachziegel in dem Feld da unten." — „Und was ich schon alles
gefunden habe! Einen alten Helm, einen rostigen Pfeil, dem der Schaft
abgebrochen ist, eine zerbrochene Lanze und einen Haufen Münzen,
die ganz grün sind vom Alter. Es ist eine Heidenarbeit, wenn man sich
da seinen Weg graben will. Ich glaube, da unten war einmal eine
Stadt — — —" Im Augenblick tauchte der Schwarze in sein Loch
hinab, während die Maus ebenso schnell zwischen den Halmen ver¬
schwand. . -
5>ertTt hom Dorf Eining her kam ein Herr, der Pfarrer Schreiner,
der erst vor einigen Wochen nach Eining gekommen war.
seine Pfarrfelder besichtigte. Vor einem Felde blieb er lange stehen,
sah hinein und schüttelte den Kops. Während überall das Getreide
hoch und schön stand, wuchs es an manchen Stellen dünn und niedrig,
und immer war es ein viereckiger Fleck, der mitten im grünen Meer
so gelb aussah. Da kam auch schon der Bauer Scheuenpflug auf
ihn zu. „Sie sehen sich die Hitzslecken an, Herr Pfarrer," sagte er.
„Ich habe auf meinem Felde,J^s^bei der Burg liegt und-die-FaLter-
breite heißt, auch solch einen Hitzfleck, der über 50 Meter lang und
über 20 Meter breit ist. Und auch am Wege nach Gögging und
Neustadt, weit um die Eininger Burg, gibt es solche Hitzflecken. Wenn
der Sommer trocken und heiß ist, fällt da in langen Reihen das Getreide
um. Und diese viereckigen Flecke sehen alle aus, als wenn da unten
im Boden die Mauern eines Gebäudes wären."
Unterdessen waren auch andere Bauern mit ihren Knechten her¬
angetreten. „Wenn man auf der Eininger Flur hinter dem Pflug