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auch die Aumühle und Lengfeld wurden von den Franzosen hinweg¬
genommen und Kiirrtach und die Wäldchen westlich davon nach längerem
Kampfe besetzt.
Die französische Armee stand am Abend des 2. September am öst¬
lichen Ufer des Rürnachbaches bis zur Quelle, dann auf den Anhöhen
vor dem Dorfe Kürnach über Estenfeld bis Lengfeld in einer Ausdehnung
von \2 km. Die Kavalleriedivision befand sich als Reserve bei Maidbronn.
Iourdan übernachtete in Dersbach.
Als am Nachmittag das Dorpostengefecht an der Aumühle am
heftigsten war, versuchte die Besatzung der Festung wiederholt, über die
Brücke vorzudringen um den Truppen die Tore zu öffnen. Kartätsch en-
feuer der Österreicher am Vierröhrenbrunnen warf sie aber nach großen
Verlusten zurück. Das Aleingewehrfeuer über den 21!am dauerte die
ganze flacht an. Von der Festung fiel alle Stunden ein Schuß.
Dicht lag am Morgen des z. September, als sich die französischen
Truppen zum Angriffe rüsteten, der Nebel über dem Gefilde. Die öster¬
reichischen Abteilungen brachen schon um z Uhr auf um den Franzosen
zuvorzukommen. Als um 8 Uhr der Nebel mich, warfen sie sich in ge¬
schlossenen Massen auf den Gegner in und bei Lengfeld und drängten ihn
nach, heftigem Kampfe aus dem Dorfe und von den Höhen, vom Galgen-
berg herab war auch die Aumühle wieder genommen worden, Jetzt
rückte aber Iourdans ganze Macht gegen die Österreicher, von denen erst
die Hälfte der Armee zugegen war, und trieb sie mit wuchtigem Angriff
in ihre alte Stellung zurück. Gegen \o Uhr war die Lage der österreichischen
Truppen kritisch.
Doch nahte Hilfe. 1 Uber die Schiffbrücke bei Stadtschwarzach waren
inzwischen starke Kolonnen gegangen und griffen jetzt bei Prosselsheim
in den Kampf ein. General wartensleben hatte Eskadronen Kürassiere
unterhalb ^chwarzach durch eine Furt über den Main geführt und hinter
dem rechten Flügel als Reserve aufgestellt.
Um 3 Uhr trafen auch die Infanterietruppen des Grafen wartens¬
leben unter dem Feldmarschalleutnant Frhr. v. werneck bei Biebergau
ein. Dabei befand sich auch die Grenadierdivision Würzburg. Jetzt
rvurde das Gefecht, das seit Mittag hauptsächlich ein Artilleriekampf
gewesen war, wieder lebhafter.
Erzherzog Karl, der gegen Uhr auf dem Schlachtfelde angekommen
tvar, gab nunmehr den Befehl zum entscheidenden Angriff. 44 Eskadronen
österreichischer Heiter warfen sich auf die französische Kavallerie. Mehr¬
mals wogte der gewaltige Reiterkampf vor und zurück. AIs aber der (Erz¬
herzog nochmals \2 frische Kürassiereskadronen vortraben ließ, flohen die
französischen Reiter in voller Auflösung hinter ihre Infanterie.
Daraufhin rückten die Österreicher auf der ganzen Linie vor. Unter
klingendem Spiele drangen die Grenadiere Wartenslebens in die Gehölze
bei Kürnach und Estenfeld ein und eroberten sie.
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