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790 besuchte Karl die Salzburg zum ersten Male. Drei Jahre später
■empfing er hier feine Söhne Ludwig von Aquitanien und Pippin, den
König von Langobardien. Hierauf begab er sich nach Regensburg und
an die Altmühl, wo er den plan verwirklichen wollte, die beiden Ge¬
wässer Rednitz und Altmühl zusammen in einen Fluß zu bringen. „(Er
vermeinte, nachdem die Altmühl in die Donau fließt und die Rednitz
in den Main, welcher wieder in den Rhein mündet, daß er eine ununter¬
brochene Schiffahrt von dem Rhein in die Donau herstellen könne, welche
ihm bei feinem Heereszuge wider die ungläubigen Avaren gut gelegen
und erwünfchlich fein würde. (Er stellte demnach zwischen beiden Ge¬
wässern, der Altmühl und der Rednitz, einen großen Haufen Arbeiter an
und ließ einen Graben, auswerfen zweitausend Schritte lang und drei¬
hundert Schuhe breit, wodurch die beiden Flüsse zusammenkommen sollten.
Aber nachdem der Boden daselbst fumpfig und mofig und zur Zeit, da
man daran arbeitete, beständig Regenwetter war, also daß die (Erde,
die des Tags aus dem Graben geworfen wurde, nachts wieder hinein¬
sank, nachdem auch dem König gemeldet ward, daß die Sachsen wieder
abgefallen feien und die Sarazenen einen (Einfall ins Reich gemacht
hätten, ließ er vom Kanalbau ab. (Er fuhr auf einem Kahne von der
Regnitz in den Main nach tPiirzburg. Da feierte er das Fest des heiligen
Christ. Dann rückte er gegen Frankfurt, wohin des Papstes Botschaft
und viele Fürsten zu ihm kamen."
Zwischen Weißenburg und Creuchtlingen find heute noch die Spuren
des aufgeworfenen Grabens zu sehen.
~Sm Jahre 803 finden wir das kaiserliche Hoflager wieder auf der
Salzburg. Hier stellten sich mehrere Gesandte des oftrömifchen Kaisers
dem mächtigen Fürsten der Franken vor, hier erschienen auch die Großen
und Häuptlinge des sächsischen Volkes, um nach dreißigjährigem blutigem
Kampfe mit dem gewaltigen Bezwinger Frieden zu schließen.
3m nächsten )ahre berief der Kaiser eine Versammlung von Bi¬
schöfen und Fürsten auf feine Burg an der Saale. Dabei wurden die
Bedürfnisse der fränkischen Kirche beraten und zweckmäßige Verordnungen
erlassen.
tvürzburg, allwo Carolus Magnus von der alten Brücke hernieder-
fchaut auf die JDaffer des Maines, verdankt ihm feine erste Markungs-
befchreibung, die Priester Bernger am Tag des ZDeinmonats im
zwölften 3ahre der Regierung des ruhmgefrönten Kaisers niederschrieb.
6. Von den nach Franken eingewanderten Sachsen.
Unter Bifchof Bernwelf im )ahre 796 zog König Karl der Große
gegen die Sachsen zu Feld. (Er bezwang sie, und da sie vom Götzen¬
dienste zum wahren Glauben zurückgebracht waren, traf er Anstalten,
sie in beständigem Gehorsam zu erhalten. (Er ließ bei \o 000 Mann