fullscreen: Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen

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an der Wurzel tief blaugrau, sodann weiß geringelt, und an der 
Spitze dunkelgrau. Hierdurch erscheint die Färbung silberfarben, 
dunkel angeflogen. 
Im Pelzhandel hat das Fell unseres gemeinen Hasen keinen 
Wert; von den 3 bis 4 Millionen Fellen, die zum Preis von 30 bis 
75 Pfennig das Stück in den Handel kommen, werden die Haare zu 
Filzhüten und die von den Haaren entblößten Häute zu Leder, zu 
Pergament und zur Leiinbereitung verwendet. Dagegen werden seit 
einem Jahrzehnt besonders die Felle eines in Sibirien lebenden weißen 
Hasen häufig verwertet, nachdem man sie braun, schwarz, luchsfarbig 
oder blau befärbt und geschoren hat. Sie sehen gefällig aus, geben 
aber kein haltbares Pelzwerk. 
Der Balg der Kaninchen spielt auf dem Pelzmarkt eine große 
Rolle. Von den gewöhnlichen, zahmen Kaninchen gelangen jährlich 
etwa 5 Millionen Felle auf den Markt, und von den vornehmlich in 
Frankreich und Belgien gezüchteten, größeren Kaninchen werden jähr¬ 
lich mehrere Millionen Felle, weiß, schwarz oder braun gefärbt, nach 
Deutschland, England, Rußland und Amerika ausgeführt und zu Pelz¬ 
werk verarbeitet. 
Nur wenige Wiederkäuer besitzen ein Fell, das zu feineren Pelz¬ 
waren verarbeitet werden kann, denn die Felle der Rehe, Hirsche usw. 
dienen nur zu Fußdecken. Ein feineres Pelzwerk liefert uns der 
Mufflon oder Musfron, ein Wildschas, das nur auf Sardinien und 
Korsika vorkommt. 
Einen überaus feinen Pelz trägt unter den Robben der Seebär. 
Das Fell besteht aus ungemein weichen, seidenartigen, dichten Woll- 
haaren und langen, harten Grannen; seine Färbung ist ein dunkles 
Braun, welches auf dem Kopfe, am Halse und dem vorderen Teil 
des Leibes durch weißspitzige Haare gesprenkelt erscheint und auf der 
Unterseite sich lichtet. Früher wütete man in rücksichtslosester Weise 
gegen diese Tiere, bis endlich die beteiligten Staaten durch strenge 
Gesetze den: Unfug ein Ende machten. 
Von dem Seehunde, dessen Haarbekleidung aus steifen, glän¬ 
zenden Grannen und einer sehr spärlichen Unterwolle besteht, werden 
jährlich V2 bis 1 Million Felle in den Handel gebracht und haben 
einen Wert von 2 bis 4 Millionen Mark. Die wasserdichten Felle 
sind, da sie sich zu Kleidungsstücken verarbeiten lassen, im hohen Nor¬ 
den sehr beliebt und gesucht; bei uns werden sie gefärbt oder unge¬ 
färbt zu Decken und dergleichen verwendet. Die gewöhnlichsten Felle 
benutzt man zu Kofferüberzügen, zu Tornistern und zur Bereitung 
von Leder. 
Aus der großen Anzahl der Tiere, deren Felle auf dem Pelz¬ 
markt eine mehr oder weniger große Rolle spielen, ersehen wir zur 
Genüge, wie der Mensch seine Herrschaft über die Tiere ausübt, und
	        
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