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hatte sogar die Kühnheit, ihn anzugreifen. Aber er fuhr schnell
mit seiner Hand zurück, weil er sich gestochen hatte. Da wendete
der Gärtner den Igel ein wenig, und nun konnten die Kinder
auch das gelbliche, wollige Haar am Unterleib und die kurzen,
fünfzehigen Beine sehen. Als ihn der Gärtner wieder losließ,
begann er, sich zu bewegen; aber es ging nur langsam und
trippelnd vorwärts. Die Kinder bedauerten ihn und meinten,
wenn er verfolgt würde, könne er sich nicht retten. „Dann läuft
er schon schneller“, belehrte sie der Gärtner. „Wenn er aber
merkt, daß er nicht entfliehen kann, so legt er schnell seine Beine
an den Bauch, den Kopf an den Schwanz, und nun stehen die
zolllangen, spitzigen Stacheln wie Spieße nach allen Seiten hin.
Wenn dann zum Beispiel ein Hund auf ihn losfahren will,
sticht sich der so derb in die Nase, daß er winselnd davonläuft.
Ist der Feind nicht mehr da, so kugelt sich der Igel wieder
auf und setzt seine Wanderung fort.“
Als die Kinder noch mehr über den Igel hören wollten,
sagte ihnen der freundliche Christian, daß dieses Tier ein ganz
merkwürdiger Sonderling sei, d. h. ein Tier, das in vieler
Hinsicht nicht so lebe wie die andern. „Der Igel“, erzählte er,
„liebt nicht besonders die Gesellschaft. Er schleicht am liebsten
einsam umher und lebt auch als Einsiedler in seiner Höhle, wenn
er nicht etwa ein Weibchen bei sich hat. Die Höhle gräbt er
sich mit viel Mühe und Arbeit selbst und füttert sie mit Blättern,
Stroh und Heu recht hübsch aus. Er macht sich auch zwei
Türen, durch die er aus- und eingehen kann, und trägt dann
Nahrung und Speise ein. Ihr dürft es glauben, daß er ein
sehr kühner und gewandter Jäger ist. Er geht gern auf die
Mäusejagd und weiß dann die kleinen Mäuschen so trefflich
aufzuspüren und so sicher zu fangen, daß man ihn zuweilen
wie eine Katze zum Mäusefang auf die Böden oder in die
Scheunen gesteckt hat. Aber nicht nur Mäuse, auch Vögel,
Käfer, Regenwürmer und Schnecken schmaust er; ja, denkt euch,
sogar giftige Kreuzottern spazieren in seinen Magen. Kann er
einmal einen Braten, den er abends findet, nicht ganz aufzehren,
so nimmt er das Übriggebliebene mit, um es sich zum Frühstück
am andern Morgen gut schmecken zu lassen. Drollig sieht er