Contents: Geschichte des Alterthums (Bd. 1)

Die Etrusker. Abstammung. Bundesstaaten. 101 
seiner Lage nach zwischen Afrika, Griechenland und dem Westen 
der Mittelpunkt einer eigenen Welt; als der Zusammenfluß so 
vieler Völker und Volksstämme hinzukam, wurde es zuletzt der 
Mittelpunkt eines ganz eigenen Abschnittes der Weltgeschichte 
(omnium terrsrum slumns et parens, numine veum eleets, UNS 
eunctsrum gentium in toto orbe pstris). 
4. Warum in Italien nicht ein allgemeiner Staat aufkam. 
Es waren jedoch viele Gründe vorhanden, welche in der 
älteren Zeit verhinderten, daß in Italien eine allgemeine Cul- 
tur aufkam. — Die große Anzahl von Völkern gestattete keine 
Vereinigung, es fehlte bei den einzelnen, wie für alle, Ein Ge¬ 
setzgeber, Eine Verfassung, Eine Sitte. Die Völker wohnten 
nahe bei einander-, und doch durch die Gebirgskämme des Apen¬ 
nins von einander wieder so getrennt, daß eine Vereinigung nur 
durch Waffengewalt denkbar war. Diese aber konnte leicht alle 
Blüthen im Keime zerknicken , und so geschah es denn, daß eine 
lange Zeit vergehen und ganz besondere Ereignisse statt finden 
mußten, um auch Italien zu einer größeren Rolle in der Welt¬ 
geschichte zu verhelfen. 
§. 5. 
Die Etrusker. 
1. Zweifelhafte Abstammung der Etrusker. 
Von allen Völkern Italiens hat keines durch seine frühe 
Cultur und die Einwirkung derselben auf benachbarte Völker 
einen größern Ruhm erlangt, als die Thrrhener (Etrusker, Tus- 
ker). Ob sie aus Lydien eingewandert oder Stammverwandte 
der Rhätier in den Alpen (Rasener) sehen, oder dem pelasgi- 
schen Stamme angehörten, wird von den Einen behauptet, von 
den Andern bestritten; wahrscheinlich haben sich einheimische 
Stämme mit eingewanderten allmälig zu einem Volke ver¬ 
bunden. 
2. Die etrurischen Bundesstaaten. 
Sie besaßen einen Bundesstaat am Po, welcher bei dem 
Vordringen der celtischen Gallier vom Jahre 600 an in deren
	        
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