Entwicklung der österreichischen
Hansmacht und die Türkenkriege
FerdinandI. (1521—1564). Durch.die Erwerbung,
Ungarns und Böhmens nach dem Tode König Lud-
/TU wigs II. in der Schlacht bei Mohäcg im August 1526
wird die österreichisch-ungarische Monarchie im
wesentlichen in ihrer heutigen Gestalt begründet.
Ferdinand erhebt die Ansprüche an Böhmen zwar
im Namen seiner Gattin Anna, der Schwester Lud-
jvigg, gegenüber den Bewerbungen der bayrischen
Herzöge aber gibt er den Ständen die Ihr Wahlrecht
für die Zukunft sichernde Erklärung, daß sie ihn
freiwillig zum Könige gewählt hätten.
Auch in Ungarn gelangt er nur durch Wahl
auf den Thron. Der im November 1526 zum Könige
ausgerufene Wojwode Johann Zapolya von Sieben¬
bürgen, der anfangs im Besitz des größten Teiles
des Reiches ist, wird Anfang 1528 zur Flucht
nach Polen gezwungen. Mit ihm zusammen aber
fällt im nächsten Jahre der Sultan Soliman in
Ungarn und Österreich ein: die Hauptstadt Ofen
wird erobert und das Land bleibt überwiegend in
den Händen Zapolyas. Durch den Frieden von
GroDwardein 1538 wird der Krieg nur vorübergehend
beigelegt, denn nach dem Tode Zapolyas 1540 nimmt
seine Witwe mit Unterstützung des Sultans den
Krieg wieder auf: 1541 belagert ein kaiserliches
Heer Ofen, das von den Türken entsetzt wird.
Diese nehmen nunmehr den größeren Teil des Reiches
selbst in Besitz und Ferdinand behält im wesent¬
lichen nur den Westen und den Norden Ungarns.