Hannover. Leitender Minister unter Georg I. und
unter seinem Nachfolger ist Sir Robert Walpole,
durch ihn kommt auch der gegen den Kaiser und
Spanien gerichtete mit Frankreich und Preußen zu
Herrenhausen im September 1725 geschlossene Ver¬
trag zustande.
Georg II. (1727—60) steht außer unter dem
Einflüsse Walpoles auch unter dem seiner geistig
hervorragenden Gattin Karoline von Brandenburg-
Ansbach. Im österreichischen Erbfolgekrieg steht
er auf der Seite des Kaisers: er vermittelt den Ber¬
liner Frieden von 1742 und im Jahre darauf siegt
er an der Spitze der pragmatischen Armee bei
Dettingen über die Franzosen. 1745 macht der
stuartische Prätendent Karl Eduard den Versuch,
sich des englischen Thrones wieder zu bemächtigen,
er wird aber 1746 bei Culloden geschlagen und muß
wieder nach Frankreich zurückkehren.
Während England unter dem Ministerium des
älteren Pitt (1757—61) sich an dem Kriege Fried¬
richs des Großen gegen Frankreich und Österreich
beteiligt, führt es zu gleicher Zeit gegen Frank¬
reich in Amerika und in Ostindien Krieg: 1759
wird den Franzosen Kanada entrissen, und in Indien
erringt Lord Clive gegen die Franzosen dauernde
Erfolge. Nach Pitts Ausscheiden aus dem Mini¬
sterium kommt es 1763 zum Frieden zu Paris
zwischen Frankreich, England und Spanien: Frank¬
reich tritt vor allem Kanada an England ab, erhält
dafür von Spanien Louisiana.
In die Regierungszeit Georgs III. (1760—1820) ,
fällt der Kampf um die Unabhängigkeit der nord-
amerikanischen Kolonien (1775—83). Veranlas¬
sung zu dem Kampfe gibt der Streit über die
Frage, ob das englische Parlament das Recht habe,
die Kolonien ohne deren Zustimmung zu besteuern.
1773 wird im Hafen von Boston eine Ladung des
besonders zu besteuernden Tees mit Gewalt weg¬
genommen, die Regierung verfügt darauf die Sper¬
rung des Hafens, und die Kolonien antworten 1774
mit einem allgemeinen Kongreß, zu Philadelphia,